Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Ehrenpromotion für Physiker Herbert Kroemer

Nobelpreisträger erhält Ehrendoktor

[13.06.2006] Den Grad und die Würde eines Doktors der Naturwissenschaften im Fachbereich Physik der Universität Duisburg-Essen erhält Herbert Kroemer, Professor für Electrical Engineering and Materials an der University of California, Santa Barbara (UCSB).

Mit der Verleihung der Ehrenpromotion zeichnet die Hochschule nicht nur den großen Einfluss Herbert Kroemers auf ihre Forschung aus. Viele der Themen aus dem Bereich Elektrotechnik, zum Beispiel am Zentrum für Halbleitertechnik und Optoelektronik, gründen sich direkt auf die Arbeiten Kroemers. „Er symbolisiert daher in einzigartiger Weise die anerkannte gute Zusammenarbeit zwischen Physik und Ingenieurwissenschaften an unserer Universität“, sagt Laudator Prof. Dr. Axel Lorke. Mit der Auszeichnung sollen auch die traditionell guten Beziehungen zwischen der UCSB und der Universität Duisburg-Essen verstärkt werden. „Dass Herbert Kroemer die Ehrung annimmt, ist auch eine Auszeichnung für die Universität und eine Anerkennung ihrer Leistungen“, so Lorke.

Prof. Dr. Herbert Kroemer, geboren 1928 in Weimar, promovierte 1952 an der Universität Göttingen in Theoretischer Physik. In seiner Arbeit schrieb er über „Heiße Elektronen in Transistoren“, eine damals noch neue Klasse von elektronischen Bauelementen. Eine seiner wichtigsten Arbeiten befasst sich mit dem Verständnis des Gunn-Effekts, ein Hochfeldstärkeeffekt, der in manchen Halbleitermaterialien auftritt. Diese Forschungen haben wichtige Impulse zur Entwicklung leistungsfähiger Hochfrequenz- und Mikrowellen-Bauelemente geliefert. Ein besonderes Merkmal seiner Forschungsarbeit ist, dass der Physiker nie in Bereichen arbeitete, die gerade aktuell waren, sondern Bereiche bevorzugte, deren Bedeutung erst Jahre später deutlich wurde.
Aufgrund seiner herausragenden Leistungen wurde er 1976 an die UCSB berufen, um dort ein grundlagenorientiertes Forschungsprogramm auf dem Gebiet der Verbindungshalbleiter aufzubauen. Im Jahr 2000 erhielt der Professor den Nobelpreis in Physik für die Entwicklung von Halbleiterheterostrukturen für Hochgeschwindigkeits- und Optoelektronik.

Redaktion: Julia Harzendorf, Tel 0203/379-1489

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