Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

UDE-Rektor zum geplanten Umzug der Mathematik

Starker Campus mit Perspektive

[31.05.2012] Viele Diskussionen wurden in den vergangenen Wochen öffentlich und im internen Kreis geführt, als die ersten Planungen zur räumlichen Vereinigung der mathematischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) bekannt wurden. Rektor Prof. Radtke: „Das sorgsame Abwägen des Für und Wider muss das Handeln einer Universität ständig begleiten. Im Dialog lassen sich Informationslücken schließen und Missverständnisse ausräumen. Insofern bin ich dankbar dafür, dass sich viele – Aktive und Ehemalige – an der Diskussion beteiligt haben und zahlreiche Aspekte eingebracht haben, die uns bei der Klärung der Frage, wie die UDE-Mathematik zukunftssicher zu stärken ist, gut vorangebracht haben.“

Eine der Hauptsorgen war, ob das gewachsene enge fachliche Geflecht zwischen den Disziplinen am Duisburger Campus und mit den Anwendern außerhalb der Uni mit dem Umzug dauerhaft Schaden nehmen könnte. Rektor Radtke: „In meinen persönlichen Gesprächen, auch mit der Stadtspitze, konnte ich so manche Angst entkräften. Gerade an Campus Duisburg wurde und wird erheblich investiert und aufgebaut, sei es im Bereich der Forschung mit dem Millionenprojekt NETZ-Gebäude, oder im Bereich der Lehre mit dem neuen Hörsaalzentrum.“ Die am Campus frei werdenden Räume ermöglichen zudem neue Perspektiven angesichts knapper Unterbringungsressourcen.

Ein vielfach miteinander vernetztes Fächer-Spektrum wird auch künftig den Duisburger Campus prägen, angefangen von den weit ausstrahlenden Gesellschaftswissenschaften über die Mercator School of Management / Betriebswirtschaftslehre bis hin zu den eng mit der Physik verzahnten Ingenieur- und Kognitionswissenschaften. Die notwendigen mathematischen Serviceleistungen („Service-Insel“) werden auch in Zukunft am Duisburger Campus vorgehalten, damit die Studiengänge mit mathematischen Anteilen, wie die Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften oder die Physik, auch weiterhin vor Ort mit entsprechenden Lehrveranstaltungen und einer Dienstleistungsinfrastruktur versorgt sind.

Das UDE-Rektorat traf sich in den vergangenen Wochen auch mehrmals zu ausführlichen Gesprächen mit den betroffenen Fachvertretern. Radtke: „Es stellte sich heraus, dass man sich in den meisten Fragen grundsätzlich oft einig war. Meist mussten nur noch für kleinere Details passgenaue Lösungen gefunden werden.“ Damit konnte den Planern grünes Licht gegeben werden, so dass sich die Nutzung des neuen Mathematik-Gebäudes in der Nähe des Essener Campus an der Altendorfer Straße zum kommenden Wintersemester voraussichtlich realisieren lässt. Auch das Bauamt der Stadt Essen ist bereits eingeschaltet.

Vorteile der Zusammenführung sind u.a. die breitere fachliche Ausdifferenzierung, die bessere Positionierung bei der Einwerbung von Forschungsprojekten, das variantenreichere Lehrangebot. Schon jetzt ist die UDE-Fakultät für Mathematik in Lehre und Forschung breit aufgestellt. In mehreren Fächern gehört sie international zur Spitzengruppe, dies belegen u.a. das CHE-Forschungsranking oder auch der DFG-Förderatlas 2012, der die Forschungsstärke der UDE-Mathematik bundesweit auf Platz 14 setzt. Diese hervorragende Positionierung soll auch in der nächsten Forschergeneration gehalten und möglichst weiter ausgebaut werden.

Die UDE bildet zudem ein Großteil des deutschen Mathematiker-Nachwuchses aus. Mehr als 3.700 Studierende sind in einem der sieben Mathe-Studiengänge eingeschrieben, einschließlich Techno- und Wirtschaftsmathematik oder Lehramt. Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke: „Mit der Zusammenlegung wollen wir eine der wichtigsten Erwartungen und Hoffnungen erfüllen, die sich mit der Hochschulfusion 2003 verbunden haben, nämlich die einzelnen Fachdisziplinen durch Bündelung und Konzentration an einem Ort zu stärken.“ Von den Vorteilen dieses Konzepts profitieren bereits die Physik und Chemie oder auch die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen.

Am Duisburger Campus sind derzeit knapp 15 Prozent der UDE-Mathe-Studierenden eingeschrieben. Für sie soll sich auch künftig nichts ändern: Sie werden ihr Studium ordnungsgemäß und vollständig am Duisburger Campus fortsetzen und auch abschließen können („Campusgarantie“). Wer sich ab dem 11. Juni für ein Mathe-Studium im kommenden Wintersemester an der UDE bewirbt, soll alle seine Mathe-Lehrveranstaltungen am Essener Campus belegen können. Wird ein Anwendungsfach gewählt, das am Duisburger Campus verortet ist, etwa Elektrotechnik oder Maschinenbau, wird bei der Stundenplangestaltung darauf Rücksicht genommen. Außerdem soll es einen angepassten Shuttle-Service geben.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430, beate.kostka@uni-due.de

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