Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Projekt untersucht die Verwertung von Bioabfall

Grünzeug effizient umwandeln

[26.10.2012] Biomüll lässt sich einfach kompostieren und liefert dann neue Energie, so die landläufige Meinung. Dass der Prozess viel komplexer und aufwändiger ist, wissen die Experten vom Fachgebiet Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft der Universität Duisburg-Essen (UDE). Sie sind am Großprojekt Energieeffiziente BioabfallVerwertung (EnBV) beteiligt. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert und soll deutliche Fortschritte für die nachhaltige Ressourcenwirtschaft bringen.

Tatsächlich kostet die Umwandlung von Grün- und Bioabfällen in verwertbaren Kompost selbst einiges an Strom und dauert relativ lange. Hier setzen die Forscher an. „Wir wollen bekannte Verfahren so verbessern, dass sich der Energiebedarf bei der Kompostierung reduziert und zusätzlich einen Teil der Abfälle in Energie umwandeln“, beschreibt die Leiterin des Teilprojekts „Wissenschaftlichen Begleitforschung“ Dr. Ruth Brunstermann das Ziel. Es geht auch darum, die neuen Abläufe zeitlich zu verkürzen und diese in bestehende Anlagen zu integrieren.

Bisher wird Bioabfall hauptsächlich kompostiert oder seltener in einer Vergärungsanlage zu Biogas umgewandelt. Daraus erzeugt man dann Strom. In dem Projekt werden organische Abfälle u.a. gepresst und in zwei Formen weiterbehandelt. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass sich die so genannte Festphase unter geringerem Energieverbrauch kompostieren lässt. Das dabei entstehende Wasser soll nun aufbereitet und in einer Vergärungsanlage weiter genutzt werden. „Indem wir so das Presswasser in Biogas umwandeln, wird die Energieeffizienz des Gesamtprozesses weiter erhöht“, erklärt Dr. Brunstermann einen Aspekt der Forschung.

Konkrete Versuche laufen derzeit im Westmünsterland: Hier testet man die Vergärung des Presswassers in einer Festbettvergärung. Zudem wird aktuell eine halbtechnische Versuchsanlage zur Festbettvergärung an der Universität Duisburg-Essen installiert, um einen genaueren Einblick in die Biologie der Anlage zu ermöglichen. Beteiligt sind die Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland mbH, die TIG Wessel Umwelttechnik und das Institut für Aufbereitung und Recycling fester Abfallstoffe der RWTH Aachen. Das mehrjährige Vorhaben läuft noch bis Dezember 2013.

Weitere Informationen:
Dr.-Ing. Ruth Brunstermann, Tel. 0201/183-2743, ruth.brunstermann@uni-due.de

Redaktion: Katrin Koster, Tel. 0203/379-1488

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