Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Große Fotoausstellung zur Katastrophe in Japan

Weiterleben in Fukushima

[04.03.2014] 18.000 Tote. 100.000 Menschen, die immer noch in Notunterkünften leben, und eine Gegend, die weiträumig radioaktiv verseucht ist: Drei Jahre ist die verheerende Dreifachkatastrophe von Fukushima her. Längst beherrschen andere Nachrichten die Schlagzeilen. Eine große Fotoausstellung möchte, dass nicht vergessen wird – wie es einst war, was passierte und was die Menschen dennoch tun müssen: „Ikiru – weiterleben“. So heißt die gewaltige Bilderschau der Japan Professional Photographers Society, die jetzt an der Universität Duisburg-Essen (UDE) zu sehen ist. Sie wird am Jahrestag von Fukushima, am 11. März, um 17 Uhr im Ostasien-Institut IN-EAST eröffnet und dauert bis zum 22. Juli.

Innerhalb von Minuten veränderte sich an jenem Freitagnachmittag 2011 das Leben an der japanischen Nordostküste: Erst bebte die Erde, dann kamen die Tsunami und versursachten einen Atom-GAU, dessen Folgen bis heute weder absehbar noch in den Griff zu bekommen sind. 116 Bilder, die von Berufsfotografen und Amateuren stammen, erzählen davon – ebenso vom Davor und Danach:

Der Teil mit dem Titel „Katastrophe“ hält die grausame Seite fest, als die Tsunami das Land überrollten und alles mitrissen. „Unsere Heimat“, Teil zwei der Ausstellung, nimmt den Betrachter mit in eine frühere Zeit. Die Fotos aus den Jahren 1954 bis 2010 zeigen eine Region, in der die Menschen glücklich von Fischfang und Landwirtschaft leben – und mit den Atommeilern. Eine dieser Alltagsszenen ist eine Demo gegen Kernkraft.

Ein Jahr nach dem apokalyptischen Desaster sind weitere Aufnahmen entstanden. Dieser dritte Teil gibt der Ausstellung ihren Namen: „Ikiru“. Die Bilder zeugen von Verwüstung, Trauer und Leid, halten aber auch bewegende Momente in Notunterkünften fest. Dort hausen Menschen, die alles verloren haben oder nicht in ihre Häuser zurückkönnen, weil sie in der Sperrzone um die Atomruine liegen. Menschen, die das Lachen nicht verlernt haben und auf eine bessere Zukunft hoffen. „Wir sollten das Gefühl, überlebt zu haben, festhalten, und uns klar machen, wie wunderbar es ist zu leben“, sagte der Schriftsteller Shizuka Ijûin, als er die Fotos sah. Ijûin selbst hatte die Katastrophe heil überstanden.

„Ikiru – Weiterleben“ wird in Zusammenarbeit mit dem Japanischen Kulturinstitut Köln gezeigt. Seine Direktorin Tokiko Kiyota und UDE-Professor Winfried Flüchter führen zur Eröffnung in die Wanderausstellung ein, anschließend ist der fünfminütige Animationsfilm „Abita. Die Kinder von Fukushima“ zu sehen. Er handelt von einem Mädchen, das wegen der Strahlenbelastung nicht draußen spielen darf. Danach lädt Professor Flüchter zu einem Rundgang durch die Bilderschau.

Die Fotos können zu den Öffnungszeiten des IN-EAST besichtigt werden: Mo-Fr 9-17 Uhr; Gebäude LE, Etagen 5-7, Forsthausweg, Campus Duisburg.

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/in-east/fileadmin/exhibitions/IKIRU_Flyer_.pdf

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429


Bildhinweis:
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