Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Studierenden-Konferenz simuliert Weltpolitik

Diplomatische Gehversuche

[08.05.2014] Wie soll Europa auf die neue russische Politik reagieren? Was passiert künftig mit illegalen Einwanderern an den EU-Grenzen? Und wie lässt sich der internationale Terrorismus bekämpfen? Was sonst weltpolitisch ausgefochten wird, diskutieren Studierende der Universität Duisburg-Essen (UDE) auf ihrer ganz eigenen UN-Konferenz: Vom 12. bis zum 16. Mai treffen im Duisburger Gerhard-Mercator-Haus etwa 60 Studierende aus unterschiedlichen Nationen zusammen, um kontrovers zu debattieren und Resolutionen zu verabschieden.

Die Delegierten vertreten als Botschafter ‚ihr’ Land und simulieren Entscheidungsabläufe im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und im Rat der Europäischen Union. Zum bereits zehnten Mal bietet die Tagung ‚DuEMUN (Duisburg Essen Model United Nations)’ damit Politik zum Anfassen.

Die Teilnehmenden kommen aus China, Indien, den Niederlanden, der Türkei oder aus dem Ruhrgebiet. „Im Planspiel erleben sie hautnah, was es heißt, Lösungen für Weltprobleme auszuhandeln und Kompromisse zu finden“, sagt Organisatorin Lina Liedlbauer. Gleichzeitig trainieren sie als Diplomaten ihre rhetorischen Fähigkeiten, erproben Verhandlungstechniken und müssen sich an die Etikette halten – Krawatte oder Business-Kostüm sind Pflicht. Amtsprache ist natürlich Englisch. Der DuEMUN-Verein hat in einem speziellen Seminar auf die Simulation vorbereitet: „Schließlich sollte man sein Land und die Außenpolitik gut kennen und wissen, wer überhaupt mit wem Koalitionen schließen kann.“

Unter dem Motto „UN meets Ruhrgebiet“ geht es in gleich zwei Konferenzen zur Sache: Im Sicherheitsrat diskutieren die Delegierten, wie der Einfluss terroristischer Gruppen im West-Irak oder im Osten Syriens gemindert werden kann. Im Rat der Europäischen Union erarbeiten sie dagegen Richtlinien, wie die Beziehungen zu Russland trotz der Krise vertieft werden können. Außerdem wird über Europas Grenzsicherheit beraten: Muss die Flüchtlings- und Asylpolitik überdacht werden? Vor allem im Hinblick auf die wachsende Migration aus nordafrikanischen Staaten?

Die Themen geben Stoff für intensive Debatten. „Es geht aber nicht darum zu streiten“, sagt Liedlbauer. „Trotz aller gewollten Diskussionen ist die Atmosphäre stets sehr harmonisch. Die Konferenz bietet vor allem Raum, sich kulturell auszutauschen und Freundschaften zu schließen.“ Etwa auf Ausflügen in die Region – wie in diesem Jahr in den Landschaftspark Nord und die Düsseldorfer Altstadt – oder im ‚Global Village’, wo sich die Nationen mit Musik und traditionellen Speisen vorstellen.

Auch öffentlich wird debattiert: In einer Expertenrunde am 14. Mai tauschen sich die UDE-Politikwissenschaftler Dr. Jochen Hippler und Prof. Dr. Michael Kaeding mit niederländischen Kollegen über aktuelle Fragen aus. Die englischsprachige Veranstaltung findet um 14 Uhr statt (Gerhard-Mercator-Haus, Lotharstraße 57).

Hauptveranstalter sind der studentische DuEMUN e.V. sowie die UDE-Institute für Politikwissenschaft, für Entwicklung und Frieden und für Ostasienwissenschaften. Bei der Planung und Organisation waren unter dem Dach der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) auch Institute der Ruhr Universität Bochum und der TU Dortmund beteiligt.

Weitere Informationen: http://www.duemun.de
Lina Liedlbauer, vorstand@duemun.de

Redaktion: Carmen Tomlik, Tel. 0203/379-2429

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