Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

von links: Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke, Prof. Dr. Raimund Erbel, Prof. Dr. Till Neumann, Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Bildnachweis: ProVendis
von links: Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke, Prof. Dr. Raimund Erbel, Prof. Dr. Till Neumann, Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Bildnachweis: ProVendis

Erfindung von UDE-Medizinern setzt sich im Wettbewerb durch

Herzklappenerkrankung schonend behandeln

[23.05.2014] 10.000 Euro Preisgeld konnte jetzt ein Forscherteam um Professor Dr. Till Neumann von der Universität Duisburg-Essen (UDE) aus der Hand von Wissenschaftsministerin Svenja Schulze entgegen nehmen. Mit ihrer wegweisenden Erfindung setzten sich im Hochschulwettbewerb "ZukunftErfindenNRW" in der Kategorie Lebenswissenschaften durch. Ausgezeichnet werden Hochschulerfindungen, die ein hohes Potenzial für die Praxis aufweisen.

Die Erfindung aus der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Essen beschreibt einen neuen Ansatz für ein einfaches und zugleich innovatives Konzept zur Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz. Sie ist einer der häufigsten Herzklappenfehler des Menschen. Weil die Mitralklappensegel unzureichend schließen, strömt in der Kontraktionsphase des Herzens Blut zurück in den Vorhof. Der Patient fühlt sich überfordert, die körperliche Leistungsfähigkeit ist zum Teil schon bei Alltagstätigkeiten eingeschränkt, und er leidet an Luftnot. Auf Dauer kann das Herz überlastet werden, was die Situation weiter verschlechtert. Weil die Gesellschaft immer älter wird, wird diese Erkrankung in den kommenden Jahren noch an Bedeutung zunehmen.

Bisher muss die Mitralklappeninsuffizienz mit einem aufwändigen Therapieansatz behandelt werden, der einen oft mehrtägigen Intensivaufenthalt und einen längeren Krankenhausaufenthalt einschließt. Die Erfindung von Prof. Till Neumann und Prof. Erbel beschreibt ein Verfahren, das eine effiziente Behandlung durch einen schonenden minimal-invasiven Eingriff ermöglicht. Das zu implantierende Teil besteht aus einem flexiblen, formangepassten Verschlusskörper, der den Insuffizienzspalt abdichtet. Dies ist nicht nur sicherer, sondern senkt auch die Komplikationsrate.

Zusätzlich zur Preisvergabe in der Kategorie „Lebenswissenschaften“ wurde die Erfindung des Forscherteams der Universität Duisburg-Essen auch in der Kategorie „Transferleistungen“ durch eine von drei Nominierungen ausgezeichnet. Der Wettbewerb „ZunkunftErfindenNRW“ umfasst insgesamt drei Kategorien. In diesem Jahr hatten sich über 150 NRW-Wissenschaftler-Teams aller Fachrichtungen für die Preisvergabe beworben.

Zu den Personen:

Prof. Neumann studierte Medizin an den Universitäten in Marburg, Duisburg-Essen, Bern und Houston/USA. Zugleich absolvierte er ein betriebswirtschaftliches Studium an der UDE. Er kennt sich deshalb auch gut im Medizinmanagement aus. 2006 wurde er Oberarzt der Klinik für Kardiologie am Essener Universitätsklinikum und leitet dort den Bereich Herzinsuffizienz. 2007 erfolgte die Habilitation. Er gehört zahlreichen Fachgesellschaften an, unter anderem der European Society of Cardiology sowie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Seit 2013 ist er Leitender Oberarzt der Klinik für Kardiologie am UDE.

Prof. Erbel studierte Medizin an den Universitäten in Köln und Düsseldorf. 1982 habilitierte er sich an der Universität Aachen und wechselte anschließend an das Universitätsklinikum Mainz. Seit 1993 ist er Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Essen. Er ist Mitglied zahlreicher Fachgesellschaften, unter anderem der American Heart Association und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Für seine wissenschaftlichen Verdienste wurde Prof. Erbel mehrfach ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Wettbewerb: http://provendis.info/aktuelles/news/artikelansicht/hochschulwettbewerb.html

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430


Bildhinweis:
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