Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Gemeinsames Projekt gegen Jugendarbeitslosigkeit

Jetzt loslegen!

[07.10.2014] Unternehmerisch denken – das können schon Jugendliche. Wenn sie ermutigt werden, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, helfen sie damit auch anderen. Das neue Projekt Enterprise+ von Arbeitswissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum und Wirtschaftsdidaktikern der Universität Duisburg-Essen (UDE) will so die Jugendarbeitslosigkeit in sechs europäischen Ländern senken: Erfahrene Führungskräfte unterstützen junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren. Das dreijährige Vorhaben wird mit 450.000 Euro aus dem EU-Programm Erasmus+ gefördert.

Die Wissenschaftler kooperieren mit Schulen und Arbeitsämtern in Bulgarien, Griechenland, Litauen, Rumänien, Spanien und Ungarn. „Mit Gesprächen fördern wir frühzeitig die unternehmerischen Kompetenzen der Jugendlichen. Für diese Potenzialanalyse verwenden wir ein Tool aus unserem Losleger-Projekt, mit dem wir ihre Stärken aufdecken und für sie sichtbar machen können“, sagt Prof. Dr. Thomas Retzmann vom UDE-Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften und Didaktik der Wirtschaftslehre. Zudem erhält der Nachwuchs ein Zertifikat, das die Ergebnisse dokumentiert. Dieses können die potenziellen Unternehmensgründer z.B. bei Banken oder öffentlichen Förderstellen vorlegen, um Startkapital zu beantragen.

Voneinander lernen: Den jungen Teilnehmern von Enterprise+ stehen erfahrene Führungskräfte zur Seite. Die Manager sind älter als 55 Jahre, teilweise noch berufstätig oder bereits pensioniert. Mit ihrem beruflichen Wissen und ihrer Lebenserfahrung helfen sie den Jugendlichen, ihre eigenen unternehmerischen Stärken zu erkennen und auszubauen. „Wir erhoffen uns, dass aus dem Austausch zwischen Jung und Alt ein gewinnbringender Lerneffekt für alle Seiten entsteht. Unser Ziel ist es, dass die Partner in den teilnehmenden Ländern Projekte initiieren, die diesen Austausch verstetigen“, sagt Projektleiter Martin Kröll vom RUB-Institut für Arbeitswissenschaft. Später werden Selbstlernmodule entwickelt.

Internationale Partner tragen zum Gelingen bei. In Deutschland arbeitet die Organisation Alt hilft Jung NRW e.V. mit. Zudem ist der Technologiepark von Kreta beteiligt – eine Organisation, die zum größten Forschungszentrum in Griechenland gehört, sowie eine griechische Unternehmensberatung; in Spanien ist es das europäische Unternehmenszentrum für Innovation und Entrepreneurship. In Ungarn und Bulgarien konnten die Industrie- und Handelskammern gewonnen werden sowie die Deutsch-Baltische Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen (AHK Baltische Staaten). Die Gutachter lobten in ihrer Bewertung, dass Akteure aus den beteiligten Ländern einbezogen und die Maßnahmen vor Ort entwickelt und umgesetzt werden.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Thomas Retzmann, Tel. 0201/183-3667/-3838, thomas.retzmann@uni-due.de

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