Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

2. Vortrag von Mercator-Professor Götz W. Werner am 2. Dezember

Die Treppe muss von oben gefegt werden

[23.11.2015] Nur noch wenige Restkarten gibt es für den zweiten Vortrag von Götz W. Werner an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Der Querdenker und Gründer der Drogeriemarktkette dm hat in diesem Jahr die Mercator-Professur an der UDE inne. In seinem zweiten Vortrag am Mittwoch, 2. Dezember spricht er ab 18 Uhr über „Die Treppe muss von oben gefegt werden“. Anmeldung unter: https://www.uni-due.de/de/mercatorprofessur.

Der Andrang auf die mehr als 1.000 Plätze im neuen Essener Audimax ist anhaltend groß, deshalb können nur noch wenige zusätzliche Eintrittskarten vergeben werden. Rektor Ulrich Radtke: „Dieses hohe Interesse zeigt, dass wir mit unserer Wahl einen Nerv getroffen haben. Götz W. Werner ist ein Querdenker, der wichtige Zeitfragen häufig gegen den Strich bürstet und neue Ideen auch in die Tat umsetzt.“ Bekannt wurden beispielsweise sein Appell für ein bedingungsloses Grundeinkommen oder die dialogorientierte Mitarbeiterführung.

Die dm-Filialen werden in vergleichsweise großer Eigenverantwortung geführt. So haben die Mitarbeiter Mitbestimmungsrecht beim Sortiment, gestalten selbstständig ihre Dienstpläne, zum Teil sogar die Leitung der Filiale und die Gehaltsstruktur. Von 2003 bis 2010 leitete Werner das Interfakultative Institut für Entrepreneurship am Karlsruher Institut für Technologie. Er ist Gründer der Initiative „Unternimm die Zukunft“, Präsident des EHI Retail Institute und Aufsichtsratsmitglied der GLS Gemeinschaftsbank. Seit 2011 ist er Kurator am Institut für Familienunternehmen (IFF) in Stuttgart.

Nach der Mittleren Reife besuchte Werner eine Handelsschule in Konstanz, wo er von 1961 bis 1964 eine Drogistenlehre absolvierte. Der begeisterte Ruderer brachte es 1963 bis zum Deutschen Jugendmeistertitel im Doppelzweier. 1968 trat er in das elterliche Drogeriegeschäft in Heidelberg ein. 1969 wechselte er zur Karlsruher Großdrogerie Idro der Firma Carl Roth. 1973 gründete Werner seine erste dm-Drogerie in Karlsruhe. 1976 expandierte dm auf den österreichischen Markt. Derzeit gibt es 3.064 Filialen mit rund 52.000 Mitarbeitern in zwölf europäischen Ländern. 2008 zog er sich aus der operativen Geschäftsführung zurück und wechselte in den Aufsichtsrat.

Werner ist ein bekennender Anthroposoph. Die von ihm geprägt Unternehmenskultur bei dm ist nach den Prinzipien von Persönlichkeitsentwicklung, Vertrauen und Kreativität ausgerichtet. Eine Besonderheit ist auch das mehrfach ausgezeichnete Ausbildungskonzept. Alle „Lernlinge“ des Unternehmens absolvieren zwei achttägige Theaterprojekte, um Team- und Kommunikationsfähigkeit zu üben. Er veranschaulicht diese Situation mit einem „permanenten Wildwasser“.

Werner wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet. Er erhielt den ManagerAward des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU) und den Bayreuther Vorbildpreis. Die Unternehmensberatungsfirma Ernst & Young ehrte ihn als Entrepreneur des Jahres, und er wurde in die Hall of Fame des Manager Magazins aufgenommen. Werner bekam zudem den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Lebenswerk.

Hintergrund: Die Mercator-Professur

Mit der 1997 eingerichteten Mercator-Professur soll das wissenschaftliche Vermächtnis des berühmten Duisburger Kartographen und Universalgelehrten aus dem 16. Jahrhundert wachgehalten werden. Die Persönlichkeiten, die bisher eine Mercator-Professur innehatten, kommen aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Zu ihnen gehören unter anderen: Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker, Bundesaußenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher, die Filmregisseure Völker Schlöndorff und Margarethe von Trotta, der Journalist Ulrich Wickert, die Soziologin Necla Kelek, der Publizist Dr. Peter Scholl-Latour, die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, der Bundesverfassungsrichter a.D. Prof. Dr. Udo di Fabio oder auch der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Prof. Dr. Wolfgang Huber.

Redaktion: Beate Kostka, Tel. 0203/379-2430

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