Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

UA Ruhr: Neues Forschungszentrum für Astrophysik

Von dunkler Materie bis Planetenentstehung

[16.09.2016] Die kosmische Strahlung ist ein Teilchenstrom, der unaufhörlich aus dem Weltall auf uns einprasselt. Er ist das Bindeglied zwischen den Forschungsgruppen, die sich im Ruhr Astroparticle and Plasma Physics Center, kurz RAPP Center zusammengeschlossen haben. Dazu gehören auch die Experimentalphysiker um Prof. Gerhard Wurm. Rund 100 Wissenschaftler feiern jetzt die Eröffnung des neuen Zentrums (21. September, 19 Uhr, Planetarium Bochum). Anschließend findet eine Tagung an der Ruhr-Universität statt.

Im RAPP Center werden Forschende – vom Studierenden bis zum Professor – an der Schnittstelle von Astro-, Plasma und Teilchenphysik arbeiten. Sie stellen Fragen wie: Was ist eigentlich dunkle Materie? Woher kommt die kosmische Strahlung? Wieso gibt es mehr Materie als Antimaterie? Welche Wechselwirkungen von Elementarteilchen sind relevant und wie können sie studiert werden? Was ist die Rolle von Magnetfeldern im Universum? Wie funktioniert die Planetenentstehung?

Seit über hundert Jahren weiß man, dass der Himmel nicht nur nachts im Licht der Sterne und tags im Licht der Sonne leuchtet, sondern dass täglich ein Strom geladener Teilchen auf die Erde prasselt – die so genannte kosmische Strahlung. In den 1930er- und 1940er-Jahren wurden verschiedene Elementarteilchen wie das Myon in der kosmischen Strahlung entdeckt.

Danach nutzte man Teilchenbeschleuniger, um die Wechselwirkung zwischen den Teilchen gezielter zu erforschen und die grundlegende Struktur der Materie kennenzulernen. Irdische Beschleuniger können aber nicht die hohen Energien erreichen, zu denen nur der Kosmos fähig ist. Daher spielt die kosmische Strahlung für die Forschung in der Teilchenphysik weiterhin eine große Rolle. Auch hilft sie Wissenschaftlern, astrophysikalische Prozesse besser zu verstehen.

Gründungsmitglieder des RAPP Center sind die Arbeitsgruppen der Professoren Ralf-Jürgen Dettmar, Reinhard Schlickeiser und Julia Tjus (alle Ruhr-Universität Bochum), Wolfgang Rhode und Bernhard Spaan (beide Technische Universität Dortmund) sowie Gerhard Wurm (Universität Duisburg-Essen). Die Gruppe soll weiter wachsen.

Weitere Informationen: http://www.rapp-center.de ; http://www.rapp-center.de/program/index.html.en
Prof. Dr. Gerhard Wurm, Experimentalphysik/UDE, Tel. 0203/379-1641/2841, gerhard.wurm@uni-due.de,
Prof. Dr. Julia Tjus, Theoretische Physik IV/RUB, Tel. 0234/32-28778, julia.tjus@rub.de

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