Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

2D-Material übersteht extrem hohe Stromdichten

Graphen unter Beschuss

[07.02.2017] Das Teilchen durchschlägt die hauchdünne Probe mit bis zu 450 Kilometern pro Sekunde, doch alles bleibt heil: So geschehen bei Experimenten eines internationalen Wissenschaftler-Teams, zu dem auch Professor Dr. Marika Schleberger vom Center for Nanointegration (CENIDE) der Universität Duisburg-Essen (UDE) gehört. Ihre Probe aus freitragendem Graphen konnte die Ladung eines energiereichen Ions innerhalb von Femtosekunden ausgleichen. „Nature Communications“ berichtet darüber in seiner aktuellen Ausgabe.

Für die Herstellung der Probe wandte sich die federführende Arbeitsgruppe von der Technischen Universität Wien an UDE-Physikerin Marika Schleberger: Ihrem Team gelang das Kunststück, freistehendes Graphen in der notwendigen Qualität zu präparieren.

Dieses wurde vor und nach dem Beschuss mit den hochgeladenen Ionen im Interdisciplinary Center for Analytics on the Nanoscale (ICAN) an der UDE untersucht. Dessen hochauflösende Mikroskopie macht einzelne Kohlenstoffatome sichtbar – und offenbarte sowohl vor als auch nach dem Ionenbeschuss ein völlig intaktes Gitter.

„Das war eine Überraschung für uns“, berichtet Schleberger. „Graphen toleriert offenbar dreimal höhere Stromdichten als bisher vermutet.“ Im nächsten Schritt will sie untersuchen, wie andere 2D-Materialien und Mehrfachschichten auf den Ionenbeschuss reagieren.

Für die Publikation in „Nature Communications“ hat ein internationales Team aus Experimentalphysikern und Theoretikern zusammengearbeitet


Weitere Informationen: https://www.uni-due.de/cenide/news_one.php?id=1136
Prof. Dr. Marika Schleberger, Tel. 0203/379-1600, marika.schleberger@uni-due.de

Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/379-8176, birte.vierjahn@uni-due.de


Bildhinweis:
Ein Foto zu dieser Pressemitteilung (Bildbeschreibung: Die elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt das unbeschädigte Graphen-Gitter auch nach dem Ionenbeschuss. In der hohen Auflösung ist deutlich die Bienenwaben-Struktur aus je sechs Kohlenstoff-Atomen zu erkennen. Bild: AG Schleberger) können Sie herunterladen unter:
"https://www.uni-due.de/imperia/md/images/bilder/pm_downloads/2017/graphen_nach_ionenbeschuss.jpg"

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