KoprA: Kooperationspraxis in virtualisierten Arbeitszusammenhängen

KoprA

Kooperationspraxis in virtualisierten Arbeitszusammenhängen

Laufzeit: 02.04.2024 – 01.05.2027

Projektbeschreibung

Das Projekt KoprA untersucht die Auswirkungen orts- und zeitflexibler Arbeitsplatzkonstellationen in betrieblichen Arbeitseinheiten auf die Kooperationspraxis. Resultierend aus den Erfahrungen während der Corona-Pandemie ist absehbar, dass ortsungebundenes Arbeiten in räumlicher Distanz zum Betrieb zukünftig generell ein dauerhafter, integraler Bestandteil von Büroarbeit sein wird, so dass betriebliche Kooperation in „hybriden“ Strukturen teils in Kopräsenz und teils in räumlicher Distanz erfolgt. Der aktuelle Stand der Forschung liefert zwar Befunde zu veränderten Arbeitspraktiken Einzelner in räumlicher Distanz zum Betrieb; systematische Erkenntnisse zur Praxis einer dauerhaft zumindest anteilig auf räumliche Distanz ausgelegten Arbeitskooperation liegen hingegen bislang nicht vor.

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, systematische Erkenntnisse über die Praxis und die (intendierten wie unintendierten) Folgen dauerhaft in diesem Sinne „virtualisierter“ Arbeitskooperation zu gewinnen. Die zentrale Forschungsfrage ist, welche Effekte eine dauerhaft zumindest anteilig in räumlicher Distanz der Beschäftigten stattfindende Arbeitspraxis auf die Art und Qualität betrieblicher Zusammenarbeit und Sozialität hat und in welcher Weise diese betrieblich gestaltbar ist. Dazu sollen konkrete Arbeitspraxen in unterschiedlichen kooperativen Arbeitszusammenhängen systematisch empirisch analysiert werden. Zugleich werden die Formen ihrer betrieblichen Rahmung und Steuerung untersucht, um Good bzw. Best Practices der Gestaltung virtualisierter Arbeitskooperation zu identifizieren.

Forschungsdesign

Angesichts des geringen gesicherten Vorwissens wird ein exploratives Untersuchungsdesign gewählt, das einzelne kooperative Arbeitszusammenhänge (also nicht nur die Arbeitsplatzkonstellationen einzelner Beschäftigter) in generalisierender Absicht systematisch in den Blick nimmt. Empirisch werden dazu sechs umfassende Fallstudien von Arbeitseinheiten in Betrieben durchgeführt, die in unterschiedlichen Ausprägungen anteilig in räumlicher Distanz arbeiten. Das Untersuchungsdesign basiert auf einer Kombination von Interviews mit Beschäftigten, Management und betrieblicher Interessenvertretung und einer ethnografischen Erfassung (sowohl in Kopräsenz im Betrieb bzw. am außerbetrieblichen Arbeitsort der Beschäftigten als auch online-ethnografisch) der kollaborativen Arbeitspraxis.

In einer Prozessperspektive auf Veränderungen im Zeitverlauf stehen drei Untersuchungsdimensionen sowie potentielle Wechselwirkungen zwischen diesen im Mittelpunkt: Über die für das Vorhaben zentrale Dimension der Praxis der Arbeit und Kooperation in (teil)virtualisierten Arbeitszusammenhängen hinaus sollen zweitens auch der betriebliche Sozialzusammenhang und soziale Zusammenhalt der Beschäftigten und drittens die betriebliche Arbeitsorganisation und die Formen der Steuerung des Arbeitsprozesses systematisch erfasst werden.

Projektleitung:

Professor Dr. Frank Kleemann
Universität Duisburg-Essen
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
Institut für Soziologie

Projektmitarbeiter:innen

Timo Leontaris, M.A.
Universität Duisburg-Essen
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
Institut für Soziologie

Studentische Hilfskräfte

Klara Pavic

Projektförderung:

Gefördert durch die Hans Böckler Stiftung