Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

DFG fördert Lungenkrebsforschung am Uniklinikum

Individuell abgestimmte Krebstherapie

[26.11.2010] Mit 370.000 Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den nächsten drei Jahren ein Forschungsprojekt am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) des Universitätsklinikums der Universität Duisburg-Essen. Die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Professor Dr. Martin Schuler in der Inneren Klinik (Tumorforschung) untersucht in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie biologische Mechanismen bei bestimmten Lungenkrebsformen, um eine individuell abgestimmte Krankheitsbehandlung zu ermöglichen.

Meistens sind es Raucher: Knapp 50.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Lungenkrebs. Er ist mit großem Abstand die häufigste Todesursache bei Tumorerkrankungen, denn nicht-kleinzellige Lungenkarzinome, die in vier Fünftel aller Fälle vorliegen, werden meist erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Neben diesem Krebstyp gibt es außerdem noch viele andere Gruppen mit unterschiedlichen Eigenschaften, das haben jüngste Forschungsergebnisse gezeigt. Die Behandlungsmöglichkeiten für einige Formen des Lungenkrebses haben sich dramatisch verbessert dank neuer Medikamente, die heute schon zielgerichtet eingesetzt werden können.

Die Auswahl der optimalen Behandlung für den einzelnen Patienten lässt sich am besten über aufwändige molekulare Untersuchungen jedes einzelnen Lungentumors erreichen, wie sie am Westdeutschen Tumorzentrum am Essener Universitätsklinikum seit mehreren Jahren durchgeführt werden. Ebenso konnte gezeigt werden, dass ein tieferes Verständnis der Biologie des Lungenkrebses zu Fortschritten führt, die Patienten heute unmittelbar nutzen.

Direkt bei den biologischen Mechanismen ansetzen

Professor Schuler: „Das neue DFG-Projekt ist ein weiterer Baustein auf dem Weg der individuell abgestimmten Lungenkrebsbehandlung.“ Seine Arbeitsgruppe untersucht biologische Mechanismen bei bösartigen Lungentumoren, die aus Drüsengewebe hervorgegangen sind (Adenokarzinome) und zu einer verbesserten Behandlung mit neuartigen Medikamenten-Wirkstoffen (sog. Tyrosinkinase-Inhibitoren) führen sollen. Schon jetzt ist diese neue Gruppe von Krebsmedikamenten erfolgreich im klinischen Einsatz. Diese Tabletten werden Patienten mit Lungenkrebsformen verabreicht, denen bestimmte Chromosomenveränderungen zugrunde liegen.

In Zusammenarbeit mit der Ruhrlandklinik wurde am Westdeutschen Tumorzentrum das größte universitäre Lungenkrebszentrum in Deutschland aufgebaut. Professor Schuler ist gleichzeitig Leiter der Inneren Klinik (Tumorforschung) am Universitätsklinikum und der Thorakalen Onkologie der Ruhrlandklinik. "Durch diese gebündelte Kompetenz können wir unseren Patienten an beiden Standorten die modernsten Untersuchungs- und Behandlungsverfahren anbieten und einen direkten Zugang zu den neuesten Entwicklungen ermöglichen.“

Kontakt: Prof. Dr. Martin Schuler, Tel. 0201/723-2000, Dr. Frank Breitenbücher, Tel. 0201/723-1630, www.uni-due.de/tumorforschung/, www.ruhrlandklinikhausderlunge.de/beratung-diagnose-therapie/thorakale-onkologie.html

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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