Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Webseite erklärt Zukunftsszenarien

Wie sich die Stromversorgung verändert

[18.04.2011] Die Reaktorkatastrophe in Japan hat die Debatte über die künftige Stromversorgung neu entfacht. Schnell aussteigen aus der Kernenergie wollen die meisten hierzulande, doch es fehlen häufig fundierte Antworten zu den Konsequenzen. Steigende Kosten, Abhängigkeit von Stromimporten und mehr Emissionen klimaschädlichen CO2 sind nur einige denkbare Folgen. Der Lehrstuhl für Energiewirtschaft der Universität Duisburg-Essen (UDE) bietet nun eine interaktive Plattform, auf der aktuelle Ergebnisse mit möglichen Energieszenarien verknüpft werden.

Insgesamt fünf Szenarien beschreiben, wie sich die Stromwirtschaft bis zum Jahr 2050 entwickeln kann – von „Umweltpolitik“ bis zur „Versorgungssicherheit“ reichen die Zukunftsbilder. Sie liefern Antworten und regen zum Diskutieren an. „Wir wollen durch die Veröffentlichung im Internet allen anbieten, sich umfassend zu informieren“, erklärt Prof. Dr. Christoph Weber. Nicht nur passives Lesen, sondern auch aktives Kommentieren ist möglich.

Grundlage für die Analyse ist das europäische Strommarktmodell E2M2s. Es berücksichtigt auch, dass Wind und Sonne nicht immer zur Verfügung stehen. Der Stromimport aus Nachbarländern wird ebenso detailliert abgebildet wie die Effekte von steigenden Gas- oder Kohlepreisen. Zudem wird bedacht, dass neue Kraftwerke nur dann gebaut werden, wenn damit Geld verdient werden kann. Die Auswirkungen der Stilllegung von Kernkraftwerken auf Preise, CO2-Emissionen und den Strommix der Zukunft können somit im Modell dargestellt werden.

Es gibt sogar die Möglichkeit, aus den Szenarien das eigene Wunschbild auszuwählen. Diese Entwicklung können die Forscher zwar nicht herbeizaubern – aber zumindest Antworten auf die Fragen von Lesern wollen sie in den nächsten Wochen geben. Professor Weber: „Dass es kein Patentrezept für die Energieversorgung von morgen gibt, ist vielen klar. Umso wichtiger ist es, dass jeder Vor- und Nachteile selbst abwägen kann.“

Weitere Informationen: http://ewlblog.wordpress.com/
Prof. Dr. Christoph Weber, Tel. 0201/183-2399, christoph.weber@uni-due.de; Volker Eickholt, Tel. 0201/183-3477, volker.eickholt@uni-due.de

Redaktion: Katrin Braun, Tel. 0203/379-1488

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