Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Tagung zu Offshore-Parks

Wellen-Energie für Alltagsgebrauch?

[05.05.2011] Auf hoher See Energie gewinnen – Offshore-Windparks in der Nordsee können das. Was bei Bau, Installation und Betrieb solcher Anlagen zu beachten ist, diskutiert am 17./18. Mai eine Fachtagung des Essener Hauses der Technik (HDT) in Bremerhaven. Geleitet wird sie unter anderem von Dr. Bettar el Moctar, Professor am Institut für Schiffstechnik, Meerestechnik und Transportsysteme (ISTM) der Universität Duisburg-Essen (UDE). Er hält es für machbar, Strom mit Hilfe von Wellenenergie zu produzieren.

Konkrete Blicke wirft die HDT-Veranstaltung auf neue Technologien für Offshore-Energieanlagen sowie auf Entwicklung und Bau von Schiffen, die Material und Menschen zu den Plattformen im Meer bringen. „Dahin zu gelangen, ist nicht immer leicht“, sagt Ingenieur el Moctar. Das Schiff müsse bei moderatem Seegang operieren können. „Zweieinhalb bis drei Meter hohe Wellen können das Anlegen an der Plattform schon mal erschweren.“ Bei der Tagung wird der UDE-Professor über das Seeverhalten von Montage- und Serviceschiffen referieren.

Wie stark die Wellen die Plattformen belasten, an denen sie anschlagen, ist eine weitere Frage, die den 42-jährigen Wissenschaftler und die anderen Offshore-Experten in Bremerhaven beschäftigt. Am Rande wird zudem Gesprächsthema sein, inwieweit sich aus den Wogen künftig Energie für den Menschen gewinnen lässt. El Moctar hält das „grundsätzlich“ für möglich. Es gebe hierzu weltweit mehrere Projekte, auch er richte sein Forscherauge darauf.

Im Moment tüftelt er mit dem An-Institut der UDE, dem Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST), an einem neuen Konzept für eine Wellenenergie-Anlage. Eines der größten Probleme ist dabei, wie man sie auf hoher See gegen Stürme sichern und wie man „die gewonnene Kraft effizient transportieren und speichern“ kann, sagt der Meerestechniker der UDE. Und wann wird Otto-Normal-Verbraucher für seinen Strom auf die Energie aus dem Meer zurückgreifen können? „Derzeit ist das noch nicht realistisch“, meint el Moctar. „Nach den aktuellen Ereignissen in Japan wäre es zwar zu wünschen. Es hängt ganz davon ab, wie viel man bereit ist zu investieren.“

Die Tagung des HDT, die in diesem Jahr Premiere feiert, richtet sich unter anderem an Fach- und Führungskräfte, die mit Offshore-Anlagen zu tun haben, an Behörden, Berufsgenossenschaften, Reedereien und Forschungseinrichtungen.

Tagung „Bau, Installation und Betrieb von Offshore-Energieanlagen“
17.-18. Mai, Bremerhaven, ATLANTIC Hotel SAIL City


Weitere Informationen und Anmeldung unter:
http://www.hdt-essen.de/htd/veranstaltungen/W-H090-05-031-1.html

Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/379-1489

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