Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke
Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke
Halbzeitbilanz des Rektors

Auf dem richtigen Weg

[29.06.2011] Am 1. April 2008 trat Prof. Dr. Ulrich Radtke sein Amt als Rektor der Universität Duisburg-Essen (UDE) an. Die Halbzeit seiner Wahlperiode ist überschritten. Zeit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Rektor Radtke: „Wir haben schon jetzt viel erreicht, auf das wir stolz sein können. Die Universität Duisburg-Essen hat sich zu einer anerkannten Forschungsuniversität entwickelt, die sich der Bildungsgerechtigkeit in ganz besonderem Maße verpflichtet weiß.“

In den Jahren 2003 bis 2008 lag die Hauptaufgabe der Rektorate in der Neuordnung der Campus- und Fächerprofile und in der Entwicklung in-haltlicher Schwerpunkte und Zielsetzungen in Forschung und Lehre. Nach der Neukonstituierung des Rektorats ab 2009 galt es strategische Perspektiven und profilbildende Projekte sowie Maßnahmen zur Steige-rung der Qualität und Leistungen in Forschung und Lehre zu entwickeln und auf den Weg zu bringen.

Woran lässt sich der Erfolg einer Universität messen?

In der Forschung spiegelt sich dies vor allem in den wissenschaftlichen Publikationen, den eingeworbenen Projekten und Forschungspreisen wider. Innovative Projekte in Studium und Lehre zeichnen eine gute Lehruniversität aus. Das modellhafte Aufgreifen und praxisorientierte Lösen regionaler Problemstellungen zeigen darüber hinaus eine wach-same Partnerschaft in und für die Region. Unter dem Dach der Univer-sitätsallianz Metropole Ruhr werden auch international starke Akzente gesetzt.

Zu den positiven Entwicklungen der UDE in den vergangenen Jahren zählt die im landesweiten Vergleich enorme Steigerung der eingewor-benen Forschungsgelder, die seit 2007 um 61 % auf rund 100 Mio. Euro angestiegen sind (Landesschnitt: 13 %). Eine Basis für den Erfolg sind die interdisziplinären Profilschwerpunkte der UDE: „Nanowissen-schaften“, „Biomedizinische Wissenschaften“, „Empirische Bildungsfor-schung“ und „Urbane Systeme und Metropolenforschung“. 2009 kam der Bereich „Wandel von Gegenwartsgesellschaften“ neu hinzu.

Meilensteine in der Forschungsprofilierung

Meilensteine auf dem Weg zu einer erfolgreichen Forschungsuniversität sind beispielsweise das NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ), das am Campus Duisburg landesweit einen Kristallisationspunkt für die Hightech-Forschung in den Nanowissenschaften bildet. Im Frühjahr 2012 werden rund 120 Wissenschaftler aus der Chemie, der Physik und den Ingenieurwissenschaften sowie kooperierender Einrichtungen in speziell ausgestatteten Labors maßgeschneiderte Nanomaterialien für ener-gietechnische Anwendungen entwickeln können.

2011 hat das Bundesforschungsministerium vier neue Zentren für Gesundheitsforschung gegründet. Bis 2015 stehen 300 Mio. Euro bereit, um u.a. auch die Volkskrankheit Krebs intensiver zu erforschen und zu behandeln. Das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) am Uni-versitätsklinikum Essen wurde in das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) berufen. Die Federführung hat das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg, unterstützt vom WTZ und sechs weiteren Standorten.

Dem jüngsten Profilschwerpunkt „Wandel von Gegenwartsgesellschaf-ten“ gelang Anfang 2011 die Bewilligung eines Käte Hamburger Kollegs zum Thema „Politische Kulturen der Weltgesellschaft“. Das Bundesfor-schungsministerium fördert das Projekt im Rahmen seiner Exzellenz-förderung in den Geisteswissenschaften mit rund neun Mio. Euro. Koo-perationspartner sind das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI), das Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) und das außeruniversi-täre Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE).

Die forschungsstärksten Bereiche der UDE weiter voranbringen sollten auch die fünf Antragsskizzen zur Teilnahme an der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder 2011. Auch wenn sich die Erwartungen nicht erfüllten, so haben sich die Anstrengungen dennoch gelohnt: Ein international besetztes Gutachtergremium bescheinigte den Antragstel-lern eine hohe wissenschaftliche Expertise, und es entstanden innova-tive Ideen sowie neue Forschungsansätze und -verbünde, die es weiter zu verfolgen gilt.

Sichtbare Erfolge in Lehre und Studium

Die Zahl der Studierenden ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Wintersemester 2009/10 waren zum Beispiel 31.800 Studierende eingeschrieben, im darauffolgenden Jahr schon 34.000. Mit Blick auf den doppelten Abiturjahrgang ab dem Wintersemester 2013/14 werden nochmals hohe Steigerungsraten erwartet. Die UDE wird große Anstrengungen unternehmen, um ausreichend viele Studienplätze zur Verfügung zu stellen. Auch die finanzielle Absicherung der Studierenden ist Rektor Prof. Radtke ein Anliegen: „Ich kümmere mich persönlich um die Einwerbung möglichst zahlreicher Stipendiengeber für das NRW- und künftig Deutschland-Stipendienprogramm.“ Dieses bemerkenswerte Engagement brachte der UDE bundesweite Aufmerksamkeit und Medienpräsenz ein.

Die Einführung eines hochschulweiten Mentoring-Systems zum Winter-semester 2009/10 ist ebenso ein Beispiel für die außergewöhnliche Un-terstützung der UDE-Studierenden. In den kommenden Jahren kann dieses bundesweit erstmals flächendeckend eingesetzte Instrument zur systematischen Studierendenförderung weiter ausgebaut werden dank der Einwerbung von mehr als 24 Mio. Euro im bundesweiten Programm „Qualitätspakt Lehre“. Das Konzept „Bildungsgerechtigkeit im Fokus“ zielt darauf ab, Studienabbrüche durch gezielte, individuelle Begleitung der Studierenden – bereits während der Studiengansphase – zu ver-meiden. Gleichzeitig sollen damit frühzeitig heterogene Potenziale er-kannt und gefördert werden. Die Studierenden werden mit besonderen Maßnahmen darin unterstützt, ihre selbstgesteckten Ziele tatsächlich zu erreichen und ihr Studium erfolgreich abzuschließen. Sie erhalten die Möglichkeit, ihre persönlichen, strategischen und fachlichen Kom-petenzen zu identifizieren und weiterzuentwickeln.

Ausbau des Studienangebots

Die UDE baut außerdem ihr Studienangebot weiter bedarfsorientiert aus und entwickelt verstärkt Teilzeit-, Duale und Weiterbildungs-Studiengänge. Seit dem WS 2010/11 können die beiden Bauingenieur-studiengänge in Teilzeit studiert werden. Zehn Semester umfassen acht weitere Studiengänge, die zum WS 2011 /12 als Zwei-Fach-Bachelor in der Fakultät für Geisteswissenschaften eingeführt werden.

Ebenfalls zum Wintersemester 2011/2012 starten an der UDE auch mehrere grundständige Studiengänge: Der vierjährige Bachelor-Studiengang „Moderne Ostasienstudien“ kombiniert die Ausbildung in einer wirtschafts- oder sozialwissenschaftlichen Fachdisziplin mit dem Erwerb der japanischen oder chinesischen Sprache und einer regional-wissenschaftlichen Ausbildung. Das dritte Studienjahr wird komplett an einer asiatischen Universität verbracht (Bewerbungsschluss: 15. Juli).

Der Physik-Studiengang „Energy Science“ befasst sich mit verschiede-nen Energieformen, deren Umwandlung, Transport, Verlustmechanis-men und wirtschaftlichem Einsatz. Der berufsbegleitende ingenieurwis-senschaftliche Studiengang „Energietechnik“ behandelt insbesondere Kraftwerkstechnik und erneuerbare Energieformen. Die Masterstudien-gänge „Sustainable Urban Technologies“ und „Urbane Kultur, Gesell-schaft und Raum“ bilden Experten für strategische Stadtentwicklung aus (Bewerbungsschluss: 31. Juli, weitere Infos beim Langen Abend der Studienberatung am Donnerstag, 30. Juni, von 18 bis 21 Uhr auf beiden Campi).

Diversität managen

Diversität sowohl als Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit als auch zur Ex-zellenz zu betrachten, zeichnet die profilbildende Strategie der UDE aus. Die Integration und Verankerung des Diversity Managements in der Hochschulentwicklung sowie die Konturierung und Überführung in konkrete Maßnahmen tragen zu einer erfolgreichen Positionierung im hochschulweiten Wettbewerb bei. In diesem Bereich hat die UDE eine sehr erfolgreiche Vorreiterrolle eingenommen. Das Engagement im Be-reich Diversity hat sich als wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Ge-winnung von Drittmitteln herausgestellt, so dass ab 2010 siebenstellige Beträge eingeworben wurden: Mit Unterstützung durch die Stiftung Mercator in Höhe von 2,3 Mio. Euro konnte das Projekt "Chance2 – das Förderprogramm für Bildungsaufsteiger/innen" an den Start gehen. Auch die Nachwuchsförderung für exzellente Studierende konnte inten-siviert werden.

Im bundesweiten „Qualitätspakt Lehre“ erfolgreich war ebenso der An-trag zum Aufbau eines Kompetenzzentrums für Diversity Management in Studium und Lehre an Hochschulen (KomDIM für NRW) im Verbund mit der FH Köln. Unter Koordination der UDE sollen Diversity-Kompetenzen in Forschung, Entwicklung und Beratung aller Hochschulen in NRW zu einem Diversity-Management-Konzept für Studium und Lehre, Struktur- und Curriculumentwicklung sowie für die Hochschuldi-daktik entwickelt werden. Das Leistungsspektrum umfasst die Bünde-lung von Diversity-Kompetenzen in Forschung, Entwicklung und Bera-tung zu Fragen der Heterogenität, Bildungshintergründe, physischen und psychischen Belastbarkeit, Kultur, Migration und Gender.

Mehr Gesicht zeigen in der Kommunikation

Seit ihrer Neugründung im Jahre 2003 hat die UDE mit der Herausbil-dung, Weiterentwicklung und Förderung ihrer Stärken deutlich an Profil gewonnen. Von daher hat sich das Rektorat auf Wunsch der Universität dafür entschieden, eine Marketing- und Kommunikationsstrategie zu erarbeiten. Mit Unterstützung einer professionellen Marketing-Agentur wird seit 2010 im Zusammenwirken mit interessierten Akteuren aus den wissenschaftlichen Einheiten, den universitären Gremien, der Ver-waltung und der Studierenden eine Kommunikations- bzw. Marketing-Strategie entwickelt, mit der intern ein höherer Grad der Identifizierung mit der eigenen Universität sowie eine bessere und positivere Wahrnehmung der UDE von außen erreicht werden kann.

In einer ersten Phase zeigte sich, dass die UDE mit Attributen wie „zu-kunftsorientiert, innovativ, jung, dynamisch, beweglich, ambitioniert“ verbunden wird, die sich in dem darauf aufsetzenden Motto „Offen im Denken“ widerspiegeln, den das Rektorat im Dezember 2010 einstimmig beschlossen hat. In einer zweiten Phase ist nun für 2011 die Umsetzung in eine konkrete Kommunikations- und Marketingstrategie mit konkreten Marketingmaßnahmen geplant.


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