[11.10.2011] Mathe, Deutsch, Neue Medien – noch gibt es an Schulen kein Pflichtfach, dass Schülern vermittelt, wie man mit Internet und Co. sinnvoll umgeht. Dabei geht für junge Menschen – und auch Lehrer – wohl kein Weg mehr daran vorbei, es zu lernen. Denn die Welt ist digital. 16 Gymnasien mit einem MINT-Schwerpunkt wollen nun gemeinsam Standards erarbeiten, um das Thema Medienkompetenz in allen Fächern zu verankern. Unterstützt wird dieser bundesweite Arbeitskreis vom Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement der Uni.

Die meisten Jugendlichen lieben es, stundenlang zu chatten, am Computer zu spielen oder bei Facebook Freunde zu treffen. Sie wissen, wie man diese Plattformen nutzt, und sollten doch mehr können: nämlich die Neuen Medien kreativ mitgestalten – kritisch und selbstbestimmt. So geht es dem Arbeitskreis, an dem Gymnasien von Aachen bis Leipzig teilnehmen, auch um mehr als nur die richtige IT-Ausstattung. „Was wir brauchen ist ein Gesamtkonzept, das Unterricht, Schulentwicklung und -umfeld umfasst“, erklärt Mediendidaktiker Professor Dr. Michael Kerres. Sein Lehrstuhl befasst sich schon seit vielen Jahren mit digitalem Lernen und arbeitet verstärkt mit Schulen zusammen.

„Dass es künftig eine gute Medienbildung für alle Schüler gibt“, betont Mitarbeiter Richard Heinen, „ist nicht die Aufgabe von wenigen Informatiklehrern, sondern eine Herausforderung für die ganze Schule. Deshalb freuen wir uns, dass im neuen Arbeitskreis auch die Schulleitungen sitzen.“

Die Ergebnisse sollen später dem Schulnetzwerk des Vereins MINT-EC zur Verfügung gestellt werden. Zu diesem gehören insgesamt 147 mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasien. Auch der Arbeitgeberverband Gesamtmetall blickt mit Interesse auf das Projekt, er fördert es im Zuge der Initiative THINK ING.

Weitere Informationen: Richard Heinen, Tel. 0203/379-2443, richard.heinen@uni-due.de