Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Feiern den Erfolg (v.l.): RWE-Personalleiter Hans-Dieter Rüter und Preisträger Jan Peckolt.
Feiern den Erfolg (v.l.): RWE-Personalleiter Hans-Dieter Rüter und Preisträger Jan Peckolt.
Promotionsstudent holt RWE-Zukunftspreis

Die perfekte Welle lässt sich anzapfen

[11.10.2011] Als ehemaliger Olympiadritter im Segeln musste er den Urkräften auf hoher See trotzen, mittlerweile weiß er sie zu nutzen: Jan Peckolt entwickelte ein innovatives System, das die Kraft von Meereswellen in kostengünstigen Strom umwandelt. Es eignet sich speziell für die Kopplung mit Offshore-Windparks. Mit diesem Energiekonzept überzeugte der 30-jährige Promotionsstudent vom Institut für Schiffstechnik, Meerestechnik und Transportsysteme der Universität Duisburg-Essen (UDE) die Fachjury und erhielt den Zukunftspreis des Energiekonzerns RWE.

Smarte Ideen für die Energien von morgen und effiziente Geschäftsmodelle – das hatten sich die Veranstalter des Zukunftspreises gewünscht. Eine Vorgabe die Peckolts NEMOS-Projekt voll erfüllt: Wind und Wellen sind die natürlichen Zutaten, seine Anwendungsmöglichkeiten sind enorm. Die Jury würdigte die Diplomarbeit des 30-Jährigen als durchdachtes, schlüssiges Konzept, das einfach, aber wirksam und nah an einer Umsetzung sei.

Und so funktioniert es: Wellen treffen auf einen länglichen Auftriebskörper, der mit Seilen am Meeresgrund verankert ist, und bringen ihn in Bewegung. Über die Haltestricke wird diese mechanische Energie an einen Generator übertragen, der damit Strom erzeugt. Bis zu 80 Prozent der einkommenden Wellenkraft können so in Elektrizität umgewandelt werden. Ein zukunftsweisende Entwicklung, sagt Prof. Bettar O. el Moctar, Direktor am schiffstechnischen Institut der UDE: „In diesem Jahrzehnt werden allein in Europa bis zu 7.000 Offshore-Windkraftanlagen installiert. Auf den dafür vorgesehenen Wasserflächen existiert ein erhebliches Energiepotenzial durch Meereswellen.“

Die Auszeichnung wurde mit 12.000 Euro dotiert. „Für das NEMOS-Projekt ist es sowohl eine großartige Bestätigung als auch ein weiterer Ansporn, das Projekt voran zu treiben“, so der stolze Gewinner. Serienreif ist die grüne Erfindung aber noch nicht: „Wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Technologie in der Entwicklung befindet. Viele technische Risiken sind noch zu überprüfen und auszuräumen“, steckt Peckolt die kommenden Etappen ab. Das Preisgeld sei aber schon ein guter Anstoß, insbesondere für den geplanten Bau einer Pilotanlage in der Nordsee. Auch verschiedene Wirtschaftsunternehmen haben bereits starkes Interesse an dem System angemeldet.

Weitere Informationen:
http://www.nemos.org
Jan Peckolt, jan@peckolt.de

Redaktion: Carmen Tomlik, Tel. 0203/379-1489

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