Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Studium liberale: Vortragsreihe über Mensch und Tier

Exotische Einblicke, animalische Kunst

[18.11.2011] Wo sich Fuchs und Hase ‚Gute Nacht‘ sagen, muss nicht unbedingt tiefste Provinz sein. Längst sind die Wildtiere auch in Großstädten und in der Gesellschaft angekommen. Die interdisziplinäre Vortragsreihe „Mensch & Tier“ an der Universität Duisburg-Essen (UDE) beleuchtet das heutige Verhältnis aus verschiedenen Perspektiven: Experten aus drei Fachrichtungen sprechen am Campus Essen über animalische Mitbürger an der Ruhr, Ästhetik im Zoo und Tiere in der Kunst.

Mit einleitenden Worten ordnet Prof. Dr. Hans Werner Ingensiep, Biologe und Philosoph, die Themen zudem wissenschaftsgeschichtlich ein. Eine Ausstellung, die Studierende im vertiefenden Studium liberale-Seminar konzipieren, illustriert die Reihe.

Den Auftakt macht am 24. November UDE-Wissenschaftler Dr. Marcus Schmitt: Sein Vortrag „Wildtiere in der Stadt“ zeigt, warum selbst Exoten in Wohngebiete vordringen und wie sie sich an das Leben auf der Straße anpassen. Dabei beleuchtet er vor allem die Essener Fauna und die tierische Besiedlung des Zollverein-Geländes. Anhand vieler Bilder zeichnet der Spezialist für Urbane Zoologie z.B. die Verstädterung des gefährdeten Wanderfalken nach. Außerdem dokumentiert er ein seltenes Aufeinandertreffen: Im Ruhrtal vergnügen sich inzwischen Kanadagans und das südamerikanische Nutria beim gemeinsamen Bad – auf dem Heimatkontinent trennen Vogel und Nagetier tausende Kilometer.

In seinem Gastvortrag am 8. Dezember lenkt Prof. Dr. Norbert Schmitz von der Muthesius Kunsthochschule Kiel den Blick auf das vermeintlich Schöne: In „Mensch und Tier im Zoo“ beschäftigt er sich mit der ästhetischen Funktion von Tierparkanlagen. Für ihn ist der Zoo nicht nur Ort der Arterhaltung, sondern vor allem eine paradieshafte Inszenierung, in der alle Tiere friedlich zusammenleben und die darauf angelegt ist, dem Menschen eine perfekte Natur zugänglich zu machen.

Welchen Platz Tiere in der zeitgenössischen Kunst einnehmen, hinterfragt Mona Mönnig von der Folkwang Universität am 19. Januar. Die Designwissenschaftlerin zeigt in ihrem Vortrag „Animal Studies“, wie die bildenden Künste das Verständnis von Mensch zu Tier in den letzten 50 Jahren aufgegriffen haben. Außerdem spricht sie über eigene Arbeiten, die sich mit dem Konstrukt des Rassetieres beschäftigen.

Die Veranstaltung ist eine öffentliche Vortragsreihe des Instituts für Optionale Studien (IOS) und findet um jeweils 18 bis 20 Uhr im Bibliothekssaal (R11 T00) am Campus Essen statt. „Mensch & Tier“ wird ab dem 26. Januar zudem durch eine Ausstellung in der Bibliothek ergänzt: UDE-Studierende setzen das Thema kreativ in Szene.

Weitere Informationen:
Sabine Dittrich, Tel. 0201/183-2221, sabine.dittrich@uni-due.de;
Prof. Dr. Hans Werner Ingensiep, Tel. 0201/183-3504, h.w.ingensiep@uni-due.de

Redaktion: Carmen Tomlik, Tel. 0203/379-1489

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