Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Studentisches Tretboot-Team startet in Kroatien

Duell der Wasserferraris

[03.05.2013] Was ist die Steigerung von Katastrophe? Ganz einfach: Close to Perfection. Das meinen jedenfalls die Schiffbau-Studierenden der Universität Duisburg-Essen (UDE). Sie werden ihre beiden so getauften Tretboote bei der International Waterbike Regatta ins Rennen schicken. Bei den inoffiziellen Studenten-Europameisterschaften, die diesmal vom 15. bis 19. Mai in der kroatischen Adriastadt Rijeka stattfinden, geht es um schnelle Boote und kräftige Beine: In sieben Disziplinen werden Champions gesucht. Ein Gaudi auch für die Zuschauer, die nicht nur abgefahrene selbstgebaute Wasserferraris bewundern dürfen, sondern auch so manchen Untergang.

Im letzten Jahr wurde das UDE-Team insgesamt Dritter; Gold gab es gar beim Härtetest, dem Pfahlzug, hier wird die Zugkraft des Antriebs gemessen. Mit nur einem Rennkatamaran war man angetreten – demnach müsste es jetzt heißen: doppelte Chance, doppelter Erfolg. „Der Pfahlzug ist unsere Paradedisziplin, und wir gehören hier tatsächlich zu den Favoriten. In der Gesamtwertung sieht es anders aus: Katastrophe ist schon 20 Jahre alt, da wäre ein Platz unter den ersten Zehn super. Mit der Close to Perfection sind die Top fünf unser Minimalziel. Ob es aber wieder fürs Treppchen reicht… Die Konkurrenz schläft nicht“, stapelt Gero Hösen lieber tief. Er und fünf seiner Kommilitonen sind derzeit mehr in der Werkstatt denn im Hörsaal zu finden.

Noch liegen die beiden 60 und 115 Kilo schweren Rennkatamarane nämlich auf dem Trockenen und werden kräftig getunt. Katastrophe, der Ältere und Gewichtigere von beiden, wurde gar generalüberholt und hat unter anderem eine neue Antriebsmechanik bekommen. „Der Name hält also nicht, was er verspricht“, freut sich Hösen und betont: „Natürlich ist alles regelkonform.“

Grundsätzlich darf zu Wasser nur, was von Studierenden selbst entworfen und gebaut ist. Gespeicherte Energie in Form von Batterien, Federn oder Schwungrädern ist nicht erlaubt. Das Boot muss durch vier Beine angetrieben werden. Ein paar Maße gilt es einzuhalten, ansonsten darf die Fantasie ruhig ein wenig mit den Konstrukteuren durchgehen: ob Tragflächentretboot oder hydrodynamischer Schwimmer, ob dem Aussehen nach Katamaran oder eher Badewanne – Hightech-Renner sind sie allesamt. In den Vorjahren hatten entweder Tüftler deutscher Unis die Nase vorn, Vorsprung durch Technik sozusagen, oder die italienische Konkurrenz überzeugte mit exzellenter Beinarbeit.

Abstrampeln muss sich bei der Regatta allerdings jeder: Es geht vorwärts, rückwärts und im Slalom über die Rječina, den Fluss des Hafenstädtchens. Außerdem gibt es noch eine geheime Mission, bei der erst kurz vorher bekannt wird, was es ist. „Fast unser ganzes Team, 18 Leute, ist in Kroatien dabei“, sagt Hösen, der unter anderem bestimmt wurde, in die Pedalen zu treten. „Wer nicht auf dem Wasser ist, feuert an oder hilft bei technischen Problemen“. Wenn dann noch Hilfe möglich ist. Denn der Pfahlzug hat schon aus so manchem Tret- ein U-Boot gemacht. Das UDE-Team ist sich aber sicher: „Wir bleiben oben.“


Weitere Informationen: Gero Hösen, UDE-Tretboot Team, 0203/379-2884 gero.hoesen@stud.uni-due.de

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429

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