Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Fotoausstellung erinnert an koreanische Migranten

Fremd und doch zuhause

[12.07.2013] Sie kamen, um vorübergehend hier zu arbeiten, und blieben oft ganz: Wie andere Gastarbeiter zog es einst viele tausend Koreaner ins Wirtschaftswunderland Deutschland: Sie flohen vor der Armut und schufteten als Bergleute oder Krankenschwestern. Eine Fotoausstellung am Institut für Ostasienwissenschaften der Universität-Duisburg-Essen (UDE) porträtiert Menschen, die in ihrer neuen Heimat sesshaft geworden sind. Eine Zeitzeugin und einer der beiden Fotografen kommen zur Eröffnung am 16. Juli.

Dieses Jahr ist für die deutsch-koreanischen Beziehungen ein besonderes: Seit 130 Jahren führen beide Länder diplomatische Beziehungen, und vor 50 Jahren unterzeichneten sie ein erstes Anwerbeabkommen. Es brachte 8.000 junge Männer nach Westdeutschland, wo dringend Kumpel gebraucht wurden. Einige Jahre später folgten dann 10.000 koreanische Krankenschwestern. Alle wollten nur vorübergehend bleiben, und doch hat fast die Hälfte der koreanischen Gastarbeiter in der Fremde ihr Glück gefunden: Viele haben geheiratet – Koreaner, Deutsche oder andere Migranten –, Familien gegründet und leben schon in der zweiten Generation hier; eine dritte wächst heran.

Die Fotografen Herlinde Koelbl und Kim Sperling haben einige der heute in Deutschland lebenden Einwanderer besucht und sie in ihrem Alltag fotografiert. Ihre großformatigen Bilder, durch Dokumente ergänzt, erzählen von damals, von der Sehnsucht nach Zuhause und dem Ankommen in einer anderen Welt.

Auch Young-ya Park-Kriegler ist porträtiert. Die frühere Krankenschwester blieb der Liebe wegen in ihrer neuen Heimat; sie wohnt jetzt in Dinslaken und leitet die Koreanische Schule in Duisburg. Zur Eröffnung der Schau am Dienstag, 16. Juli, ab 18 Uhr, berichtet sie von ihren Erfahrungen. Anwesend ist auch Kim Sperling, der selbst koreanische Wurzeln hat (Anmeldung erbeten unter: in-east@uni-due.de).

Die Wanderausstellung „50 Jahre Koreanische Bergarbeiter und Krankenschwestern Deutschland“ läuft bis zum 12. August in der 7. Etage des Duisburger LE-Gebäudes. Sie war schon in der Koreanischen Kulturabteilung in Berlin zu sehen, dann in verschiedenen deutschen Städten und wird im Herbst in der Korea Foundation in Seoul gezeigt.


Weitere Informationen: http://korea-migration.de
Helmut Demes, Tel. 0203/379-4191, in-east@uni-due.de

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429


Bildhinweis:
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