Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Studierende fragten Duisburger Bürger

Was bedeutet Ihnen die EU?

[14.10.2013] In sieben Monaten wird das EU-Parlament neu gewählt. Viele unterschätzen jedoch die Dimension dieser Errungenschaft und die damit verbundenen Einflussmöglichkeiten auf die europäische Politik. Was sie von ihrer Bürgerschaft in der Europäischen Union halten, haben Studierende der Universität Duisburg-Essen (UDE) kürzlich Duisburger Passanten gefragt.

Die Wahlen zum Europaparlament gelten bei den meisten als Wahlen zweiter Klasse. „Dabei zählt das aktive und passive Wahlrecht bei den Europawahlen zu einem der wichtigsten Rechte der 1993 durch den Maastricht-Vertrag geschaffenen Unionsbürgerschaft“, so Dr. Oliver Schwarz vom UDE-Institut für Politikwissenschaft. Neben dem Ministerrat ist das Europäische Parlament die Machtzentrale im europäischen Entscheidungsgefüge. Hinzu kommt, dass die 751 Abgeordneten des EU-Parlaments in 28 EU-Staaten direkt gewählt werden.

In Deutschland findet die Europawahl am 25. Mai 2014 statt, am selben Tag wie die Kommunalwahlen in NRW. „Daher werden wir in unserem Bundesland eine deutlich höhere Wahlbeteiligung erreichen als bei der zurückliegenden Europawahl“, ist sich Schwarz sicher. 2009 hatten sich in Duisburg nur 33,6 Prozent der Wahlberechtigten an der Abstimmung beteiligt. Ein Grund dafür ist auch, dass sich nur 4,3 % der 13.784 Wahlberechtigten aus anderen EU-Mitgliedsstaaten bei den Meldebehörden registrieren ließen, um an der EU-Wahl teilnehmen zu können. Geschah dies aus Unwissenheit der eigenen Rechte oder aus Desinteresse an Europa? Im Jubiläumsjahr der Unionsbürgerschaft will Schwarz dieser Frage nachgehen.

Die Straßenbefragung bildet den Startschuss für ein Forschungsprojekt, das von der Stiftung Mercator gefördert und gemeinsam mit dem Europe Direct EU-Bürgerservice der Stadt Duisburg durchgeführt wird. Wie wichtig ist den Bürgerinnen und Bürgern die Europawahl? Was sind aus ihrer Sicht die wichtigsten Themen für den Wahlkampf auf kommunaler und europäischer Ebene? Gibt es unterschiedliche Beweggründe bei der bevorstehenden Wahlentscheidung?

Die Befragungsergebnisse werden nun von den Studierenden im UDE-Seminar „Methodenanwendung in Praxisfeldern“ ausgewertet, analysiert und interpretiert. „Die Zufallsbefragung ist natürlich nicht repräsentativ und kann daher nicht die Gesamtsituation der Duisburger Bevölkerung abbilden“, weiß Joachim Fischer vom städtischen EU-Bürgerservice. „Dennoch liefert uns die Befragung wichtige Anhaltspunkte, welche Themen in Duisburg am drängendsten sind und wie wir die Wahlen optimal vorbereiten können.“ Die Ergebnisse des gemeinsamen Projekts werden im späteren Verlauf öffentlich vorgestellt und diskutiert. Geplant sind drei so genannte „Bürgerforen“, die im Februar, April und Mai kommenden Jahres veranstaltet werden.

Weitere Informationen: Dr. Oliver Schwarz, Tel. 0203/379-2039, oliver.schwarz@uni-due.de

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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