Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

UDE koordiniert neues EU-Wissenschaftlernetzwerk

Standards für immunologische Biomarker

[20.05.2014] Gesunde Menschen haben ein perfekt ausbalanciertes Immunsystem, das vor Krankheitserregern oder bösartigen Zellen schützt. Wie ein gestörtes Immunsystem künftig einheitlich untersucht werden kann, erforscht ein internationales Wissenschaftsnetzwerk, das nun von der EU gefördert wird. Koordiniert wird es von Prof. Dr. Sven Brandau, Immunologe und Forschungsleiter der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und stellvertretender Leiter der BIOME Graduiertenschule an der Universität Duisburg-Essen (UDE).

Das gesunde Immunsystem ist unempfindlich gegenüber eigenem Körpergewebe und harmlosen Substanzen, die man isst oder einatmet. Krankheiten wie Infektionen, Entzündungen und Krebs lösen jedoch ein pathologisches Ungleichgewicht aus. Neue Forschungsergebnisse haben nun gezeigt, dass eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, sogenannte regulatorische myeloische Zellen zu dieser Pathologie beitragen.

Die Forschung in diesem Bereich wird bislang allerdings dadurch erschwert, dass diese Zellen und ihre verschiedenen Funktion weltweit noch mit einer Vielzahl unterschiedlicher Methoden und Marker untersucht werden. Deshalb lassen sich die Ergebnisse auch nur schwer vergleichen. Das neue Netzwerk Mye-EUNITER soll nun für Abhilfe sorgen: die Europäische Union fördert in den kommenden vier Jahren das Etablieren einheitlicher technischer Standards.

Prof. Dr. Sven Brandau: „Wir möchten erreichen, dass künftig regulatorische myeloische Zellen als Biomarker eingesetzt werden können. Zudem hoffen wir auch, neuartige Therapien mit zu entwickeln, indem wir die Funktion dieser Zellen verändern." An dem Forschungsnetzwerk beteiligt sind Wissenschaftler aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Israel, Italien, Kroatien, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien, Ungarn, und dem Vereinigten Königreich. Zusätzlich kooperiert das Netzwerk mit Partnern in den USA.

Mye-EUNITER soll zudem den europaweiten Austausch junger Wissenschaftler fördern – sei es durch Symposien, Workshops und Schulungen oder durch Gastaufenthalte in Partnerlaboren. „Es ist eins unserer Hauptziele, den interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch zwischen den biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa zu fördern", erklärt Delia Cosgrove, Koordinatorin der 2010 gegründeten BIOME-Graduiertenschule, die die UDE-Fakultäten für Biologie und Medizin miteinander verbindet. Cosgrove: „Deswegen freuen wir uns besonders über diese COST-Action, die es uns ermöglichen wird, einigen Promovierenden diesen Austausch anzubieten“. Das Konzept von Mye-EUNITER geht auf eine biomedizinische Initiative der IRUN-Netzwerk Universitäten Duisburg-Essen, Münster und Nimwegen zurück.

Weitere Informationen: http://www.cost.eu/domains_actions/bmbs/Actions/

Redaktion: Christine Harrell, Medizinische Fakultät, Referat für Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit, Tel.0201/723-1615, christine.harrell@uk-essen.de

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