Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

v.l.: Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Prof. Dr. Jürgen Becker, Prof. Dr. Martin Schuler
v.l.: Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Prof. Dr. Jürgen Becker, Prof. Dr. Martin Schuler
Neu an der UDE

Hautkrebsforscher Prof. Dr. Jürgen Becker

[08.09.2014] Seit dem 1. September ist Prof. Dr. Jürgen Becker Professor für Translationale Onkologie an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Er übernimmt die erste von insgesamt drei Professuren, die das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) einrichtet. Er wurde gemeinsam durch die Medizinische Fakultät der UDE und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) berufen.

Prof. Becker leitet die Abteilung „Translationale Onkologie mit Schwerpunkt Hautkrebsforschung“, die eng mit der Klinik für Dermatologie am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) zusammenarbeitet, einem onkologischen Spitzenzentrum der Deutschen Krebshilfe und gleichzeitig einer von acht DKTK-Standorten. In diesem Konsortium verbindet sich das DKFZ Heidelberg mit führenden Universitätskliniken, um die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung schneller in die klinische Anwendung übertragen zu können.

Nach seinem Studium der Humanmedizin in Hannover begann Jürgen Becker seine Weiterbildung zum Dermatologen an der Universitätshautklinik in Würzburg. Er verbrachte insgesamt vier Jahre am The Scripps Research Institute (TSRI) in La Jolla, Kalifornien, und erwarb seinen PhD in Immunologie am Dänischen Krebsforschungsinstitut in Kopenhagen. Seit 2010 arbeitete er an der Medizinischen Universität Graz. In seiner Forschung befasste sich Becker bereits sehr früh mit tumorbiologischen und -immunologischen Fragestellungen der verschiedenen Formen des Hautkrebses.

Jährlich erkranken in Deutschland rund 225.000 Menschen neu an Hautkrebs, mehr als 25.000 davon an dem als aggressiv geltenden schwarzen Hautkrebs (Melanom). Rund 3.500 Menschen versterben jedes Jahr an schwarzem Hautkrebs, weil ihre Erkrankung zu spät erkannt wurde. Dabei sind die Heilungschancen bei frühzeitiger Erkennung und Entfernung des Tumors sehr gut: Der bis vor wenigen Jahren als unheilbar geltende schwarze Hautkrebs kann heute durch die sogenannte „Individualisierte Medizin“ bei jedem 5. Patienten geheilt werden. An der Erforschung neuer Behandlungsmethoden sind Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät Essen maßgeblich beteiligt.

„Wir freuen uns, dass wir Professor Becker für unsere Fakultät und das DKTK gewinnen konnten“, erklärt Prof. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) am UK Essen und Sprecher des DKTK-Standorts Essen/Düsseldorf. „Mit der Berufung werden wir unsere herausragende Expertise im Bereich der Hautkrebsforschung weiter ausbauen“, ergänzt WTZ-Direktor Prof. Dirk Schadendorf, Direktor der Klinik für Dermatologie am UK Essen. „In der Professur finden sich die Möglichkeiten zur translationalen Forschung der Essener Hautklinik, des WTZ, des DKTK und des DKFZ gebündelt – ich freue mich schon sehr auf die Arbeit in solch einem stimulierenden Umfeld“, sagt Prof. Jürgen Becker.

Im Fokus des DKTK stehen interdisziplinäre Forschungsansätze und innovative klinische Studien. Sie sollen zur Verbesserung der Vorsorge und Diagnose sowie zu einer schnelleren Anwendung personalisierter Therapien für Krebspatienten beitragen. Neben Essen/Düsseldorf sind insgesamt sieben weitere Standorte im DKTK vertreten: Berlin, Dresden, Frankfurt/Mainz, Freiburg, Heidelberg, München und Tübingen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die beteiligten Länder fördern das Konsortium jährlich mit insgesamt ca. 28 Mio. Euro. Darüber hinaus stellt die Deutsche Krebshilfe zusätzliche Fördergelder für definierte Projektvorhaben zur Verfügung.

Vorrangiges Ziel der im DKTK kooperierenden Wissenschaftler und Ärzte ist es, die Ergebnisse der Grundlagenforschung möglichst rasch in neue Ansätze zur Prävention, Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen zu übertragen. Dazu werden an allen Partnerstandorten gemeinsame Translationszentren aufgebaut. Patienten sollen für innovative Studien gemeinsam rekrutiert, Daten einheitlich erfasst und Labormethoden harmonisiert und innerhalb des Konsortiums verfügbar werden.

Aufgabe des DKTK ist es weiterhin, junge Mediziner und Naturwissenschaftler in der Krebsmedizin und der translationalen Krebsforschung auszubilden. Das DKTK ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der beteiligten Bundesländer, der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums. Es zählt zu den sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG).

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430


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