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Big Data in der Windenergie

Virtueller Assistent für Windparks

  • von Ulrike Bohnsack
  • 16.03.2020

Windräder produzieren nicht nur Strom, sondern auch große Mengen an Betriebsdaten. Wie sich diese Informationen besser nutzen lassen, erforscht das Projekt WiSA big data. An dem von der Uni Oldenburg geleiteten Vorhaben mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie arbeitet auch die Arbeitsgruppe von UDE-Physiker Professor Thomas Guhr mit. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 2,6 Millionen Euro über drei Jahre.

Windgeschwindigkeit, Temperaturen, Drehmomente, Leistung, Einstellwinkel …: Solche Daten werden in modernen Windenergieanlagen zuhauf erfasst. „Aus der überwältigenden Fülle die richtigen Informationen herauszuziehen, ist herausfordernd, zumal die gemessenen Eigenschaften voneinander abhängen“, sagt Professor Thomas Guhr. „Erschwerend kommt hinzu, dass diese Korrelationen ständig wechseln. Unsere Arbeitsgruppe wird die dynamische Änderung dieser Strukturen statistisch erfassen. Dazu verwenden wir Methoden, die wir für Finanzmarktdaten erfolgreich entwickelt haben.“

Ziel des Projekts ist es, einen virtuellen Assistenten für die Windindustrie zu entwickeln. Auf einer speziellen Hard- und Software-Plattform sollen die Daten mit neuen bzw. erweiterten Verfahren gesammelt, verwaltet und analysiert werden. So könnten Fehler im Betrieb der Anlage früh erkannt werden. Das würde vor allem die aufwändige Wartung und Instandhaltung von Windenergieanlagen auf See vereinfachen und somit dazu beitragen, Windstrom günstiger zu erzeugen.

* WiSA big data („Wind farm virtual Site Assistant for O&M decision support – advanced methods for big data analysis“)


Weitere Informationen:
https://idw-online.de/de/news742911
Prof. Dr. Thomas Guhr, Statistische Physik komplexer Systeme, Quantenchaos, Supersymmetrie, Wirtschaftsphysik, Tel. 0203/37 9-4730, thomas.guhr@uni-due.de

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