Teslin Thomas im Labor
© RUB, Marquard

Warum ich forsche: Teslin Thomas

Neue Materialien untersuchen

Die Doktorandin Teslin Thomas ist fasziniert von der Festkörperphysik und untersucht, wie sich Eigenschaften von bestimmten Werkstoffen verändern.

Was fasziniert Sie an der Materialwissenschaft?
Das Tolle an Materialwissenschaften ist, dass es ein sehr praxisorientiertes Fach ist. In unserem Labor züchten wir winzige Kristalle, und es ist faszinierend zu sehen, wie sie glitzern, und ihre Oberfläche zu berühren, um ihre Form zu ertasten. Wir führen Messungen durch, um die Eigenschaften dieser Kristalle zu untersuchen.

Es ist wie das Lösen eines Rätsels.

Es ist ein bisschen wie das Lösen eines Rätsels, denn wir wollen herausfinden, warum sich manche Materialien auf bestimmte Weise verhalten und warum sie bestimmte Eigenschaften besitzen. Es ist spannend, neue Werkstoffe zu untersuchen, um besser zu verstehen, wie manche Materialien exotische Eigenschaften ausbilden und wie diese erklärt werden können. In Zukunft werden Forschende unsere Erkenntnisse hoffentlich nutzen können, um neue Materialien mit bestimmten Eigenschaften zu entwickeln.

Welche Erfahrung hat Sie am meisten überrascht?
Als ich 2021 mit meiner Promotion begann, fing meine Betreuerin, Prof. Dr. Anna Böhmer, gerade erst mit dem Aufbau des Labors an. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, diesen Aufbau mitzugestalten. Durch die Erfahrung, die ich beim Erstellen des Messsystems sammelte, mit dem ich nun täglich arbeite, gewann ich wertvolle Erkenntnisse.

Eine unvergessliche Erfahrung

Ich hatte die Möglichkeit, von Grund auf zu lernen. Es war aufregend und eine unvergessliche Erfahrung, als mein Aufbau endlich perfekt funktionierte.

Derzeit verwenden wir eine Methode, die als piezoresistiver Effekt bekannt ist, um Materialien zu erforschen. Einfach ausgedrückt: Der piezoresistive Effekt wird genutzt, um zu untersuchen, wie sich der elektrische Widerstand eines Materials bei Druck oder Zug verändert.

Welche Erfahrungen haben Sie als junge Physikerin aus Indien in Deutschland gemacht?
Ich kam nach Deutschland, nach Mainz, um meinen Master in Festkörperphysik zu machen. Am Anfang war ich mir nicht sicher, ob ich es ohne meine Familie und Freunde schaffen würde. Ich hatte Angst. Aber es war die richtige Entscheidung. Deutschland ist ein guter Ort zum Studieren.

Ich bin froh, hier an der Ruhr-Universität zu sein.

Nach meinem Master-Abschluss war ich auf der Suche nach einer Doktorandenstelle. Ich bin auf die Stellenausschreibung der Ruhr-Universität gestoßen und habe mich beworben. Zuerst war ich unsicher, ob ich gut genug bin, um in Physik zu promovieren, aber Freunde haben mich dazu ermutigt. Jetzt bin ich sehr froh, hier an der Ruhr-Universität zu sein, und ich habe das Glück, eine Frau als Betreuerin für meine Promotion zu haben – was immer noch eine Seltenheit ist. Sie unterstützt mich enorm. Ich hoffe, dass ich eines Tages mit meiner Forschung einen Beitrag zur Wissenschaft und zur Gesellschaft leisten kann. 

Was würden Sie jungen Forscher:innen aus dem Ausland raten, die hier promovieren möchten?
Mein Ratschlag wäre: Habt keine Angst, dass es schwierig werden könnte. Traut euch, packt es an und strengt euch an.
 

Materialwissenschaft in Duisburg-Essen und Bochum

Erklärtes Ziel der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum ist es, schnell und nachhaltig neue und dringend benötigte Materialien für die Energiewende zu entwickeln, wie zum Beispiel edelmetallfreie Katalysatoren zur grünen Wasserstofferzeugung. Bereits seit 2007 arbeiten die Universitäten innerhalb der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) strategisch eng zusammen. Herausragende interdisziplinäre Kooperationen sind das Research Center Future Energy Materials and Systems unter Leitung der Ruhr-Universität, das dem Flaggschiffprogramm Materials Chain entwachsen ist. Seit dem Jahr 2018 forschen die Spezialist:innen der beiden Universitäten außerdem im gemeinsamen Transregio 247 (Heterogene Oxidationskatalyse in der Flüssigphase).

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