Meldungen aus den Ingenieurwissenschaften
Vorstellungen
Zum International Women in Engineering Day 2025 an der FIW
von FoKo

FIW
Drei Frauen, drei Wege, ein Ziel: Die Welt gestalten
Am 23. Juni feiern wir den International Women in Engineering Day (INWED) – einen globalen Aktionstag, der Frauen in den Ingenieurwissenschaften würdigt, Sichtbarkeit schafft und junge Mädchen dazu ermutigen soll, technische und naturwissenschaftliche Wege einzuschlagen. Initiiert wurde der Tag 2014 von der britischen Women’s Engineering Society (WES) und steht seit 2017 unter dem offiziellen Patronat der UNESCO. Inzwischen wird er weltweit begangen und hat sich als bedeutende Plattform zur Förderung von Diversität, Sichtbarkeit und Chancengleichheit im MINT-Bereich etabliert. Das diesjährige Motto lautet: #TogetherWeEngineer – denn Innovation braucht Vielfalt, Zusammenarbeit und unterschiedliche Perspektiven.
Auch an der FIW engagieren sich viele Frauen mit großer Leidenschaft und fachlicher Exzellenz in unterschiedlichsten Bereichen: von der Forschung über die Lehre bis hin zur Technik und Administration. Anlässlich des INWED 2025 stellen wir drei Frauen aus unserer Fakultät vor, die in unterschiedlichen Karrierephasen stehen – von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin bis zur Professorin – und die mit Leidenschaft, Kompetenz und Ausdauer in ihrem jeweiligen Fachgebiet wirken.
Prof. Dr. Stefanie Hanke, Professorin für Werkstofftechnik, wusste bereits früh, dass sie ein Leben lang lernen und forschen möchte. „Schon in der Schulzeit war mir klar, dass ich immer neue Dinge entdecken will. Ich habe mich nach dem Abitur für viele verschiedene Richtungen interessiert – von Ethnologie über englische Literatur bis hin zur Ausbildung zur Binnenschifferin. Schließlich habe ich mich für Maschinenbau eingeschrieben – eher aus pragmatischen Gründen. Heute bin ich froh über diesen Weg, denn ich habe mein Forschungsthema gefunden und arbeite mit einem großartigen Team an spannenden Fragen rund um Werkstoffe. Das macht mich sehr glücklich.“ Ihre Lieblingsaufgabe als Ingenieurin? „Lange Diskussionen führen, Fachliteratur lesen und verstehen, warum Materialien sich so verhalten, wie sie es tun – zum Beispiel, warum sie verschleißen oder brechen.“
Auch Tobiloba Grace Fabunmi, Doktorandin im Bereich Nanotechnologie, spricht mit Begeisterung über ihren Weg: „Ich interessiere mich für das Design und die Funktionalität von Halbleitermaterialien. Besonders spannend finde ich es, leuchtende Bauelemente aus zweidimensionalen Materialien zu entwickeln.“ Für sie ist klar: „Ingenieurwesen ist ein Bereich, in dem Kreativität unabhängig vom Geschlecht ausgelebt werden kann. Wir brauchen mehr weibliche Stimmen und Perspektiven – nicht nur aus Gründen der Gleichberechtigung, sondern auch, weil sie neue Ideen und Lösungsansätze in die Technik einbringen.“
Dr. Miriana Vadalà, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Materialwissenschaften, beschreibt ihre Motivation so:
„Weil Basteln und Experimentieren mir immer Spaß gemacht haben und ich wissenschaftliche Fächer seit der Kindheit mochte, war für mich früh klar, dass ich in die Technik möchte.“
Besonders gerne arbeitet sie im Labor und unterrichtet:
„Ich bin immer bereit, Neues zu lernen, und finde Freude daran, mein Wissen weiterzugeben.“
Ihre Botschaft an junge Frauen:
„Fragt euch zuerst, ob das Studium wirklich zu euch passt – und wenn ja, dann bleibt konzentriert und macht weiter, egal was andere sagen.“
Und ihr Leitsatz: „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.“
Was möchten sie jungen Frauen und Mädchen mit auf den Weg geben? Prof. Hanke rät: „Finde heraus, was du liebst – ein Fachgebiet, eine Arbeitsweise oder einen Ort, an dem du wirken möchtest. Es gibt immer mehr als nur einen Weg dorthin. Und hör nicht zu sehr auf das, was andere sagen.“ Tobiloba ermutigt: „Es gibt keine Grenzen für die Träume eines Mädchens oder einer Frau. Träume groß, entwickle dich weiter, bilde deine Fähigkeiten aus und ergreife mutig Chancen – in genau den Bereichen, die dich wirklich interessieren.“
Diese Initiative steht im Einklang mit den strategischen Zielen der Fakultät, die in ihrem Gleichstellungsplan 2024-2026 ausdrücklich formuliert sind. Die FIW verfolgt das Ziel, den Frauenanteil auf allen Qualifikationsstufen – von den Studienanfängerinnen bis hin zu den Professuren – kontinuierlich zu erhöhen. So ist der Anteil weiblicher Professorinnen an der FIW in den letzten Jahren deutlich gestiegen und lag 2023 mit rund 22 % bereits deutlich über dem NRW-Durchschnitt. Auch bei den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen konnte ein Zuwachs verzeichnet werden. Mit gezielten Maßnahmen wie Mentoring-Programmen, Netzwerkformaten („Frauen mit Plan“, „FEMIE“) sowie Veranstaltungen wie „Heute Studentin, morgen Doktorandin“ fördert(e) die Fakultät aktiv den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs und arbeitet kontinuierlich an neuen Förderinitiativen.
Gleichzeitig setzt sich die FIW dafür ein, durch Kooperationen mit Schulen, Teilnahme an Formaten wie dem Girls’ Day oder der UDE-Sommeruni (SUNI) gezielt junge Frauen für ein Ingenieurstudium zu gewinnen. Auch bei Berufungsverfahren werden qualifizierte Bewerberinnen aktiv angesprochen – mit dem Ziel, die festgelegte Zielquote von 25 % Frauenanteil auf Professuren zu erreichen.
Mit dieser Aktion möchte die FIW die herausragenden Leistungen von Frauen in der Technik würdigen und gleichzeitig Vorbilder sichtbar machen. Die Porträts und Zitate werden parallel in einer Social-Media-Kampagne auf LinkedIn veröffentlicht, um möglichst viele Menschen zu erreichen.
Denn: Technik ist keine Frage des Geschlechts sondern der Neugier, der Leidenschaft und des Willens, die Welt aktiv mitzugestalten.