Meldungen aus den Ingenieurwissenschaften

2025-07-11 | Veranstaltungen
Veranstaltungen

Erfolgreiche Antrittsvorlesungen von Prof. Springer und Prof. Wöhrle

von FoKo


FIW

Gemeinsam für grüne Metalle und smarte Medizin

Mit einem gut gefüllten Hörsaal und angeregten Gesprächen hat die FIW am 09. Juli 2025 die gemeinsamen Antrittsvorlesungen von Prof. Dr. Hauke Springer (Fachgebiet Nachhaltige Metallurgie) und Prof. Dr. Hendrik Wöhrle (Fachgebiet Elektronische Bauelemente und Schaltungen) gefeiert. Über 50 Teilnehmende aus allen Abteilungen nutzten die Gelegenheit zum fachlichen Austausch und Netzwerken und setzten ein starkes Signal für die Bedeutung abteilungsübergreifender Formate an der FIW.

Die Veranstaltung wurde von den Dekanen der beteiligten Abteilungen eröffnet und begleitet: Prof. Dr. Dirk Söffker, Prodekan der Abteilung Maschinenbau und Verfahrenstechnik, sowie Prof. Dr. Roland Schmechel, Prodekan der Abteilung Elektrotechnik und Informationstechnik, stellten die neuen Professoren vor und übernahmen die Moderation.

Nachhaltigkeit durch Metallurgie – nicht nur nachhaltige Metallurgie
Prof. Springer zeigte in seinem Vortrag eindrucksvoll, dass der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit in der Metallurgie nicht nur in neuen Werkstoffen liegt, sondern vor allem in innovativen Prozessen. Der klassische Hochofen ist nach wie vor Stand der Technik aber zugleich eine große CO₂-Quelle. Seine Vision: Grüner Stahl durch den Einsatz von Wasserstoff und die Dekarbonisierung der Stahlproduktion. Ein Ausblick führte die Zuhörenden bis hin zur Wasserstoffplasmaschmelzreduktion, einer vielversprechenden Zukunftstechnologie.

Besonders faszinierend war der Ansatz, Eisen aus sogenanntem Rotschlamm zu gewinnen – einem giftigen Abfallprodukt mit einem Eisengehalt von rund 30 %. Damit könnten nicht nur neue Ressourcen geschont, sondern auch Abfälle sinnvoll verwertet werden. Noch nachhaltiger ist für Prof. Springer jedoch das Recycling von Materialien, die ohnehin verschrottet werden: Nachhaltigkeit durch Metallurgie statt nur nachhaltige Metallurgie, so sein Fazit.

Smarte Elektronik für mehr Gesundheit und Entlastung
Prof. Wöhrle nahm das Publikum mit in die Welt der Medizinischen Elektronik. In einer Gesellschaft, in der immer weniger Fachkräfte immer mehr Patient:innen versorgen müssen, können intelligente Geräte und Implantate einen entscheidenden Beitrag leisten: Krankheiten sollen künftig frühzeitig erkannt, Pflegekräfte entlastet und Hilfe schneller organisiert werden. Gleichzeitig stellte Prof. Wöhrle die Herausforderungen dar, die sichere Speicherung und den verantwortungsvollen Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten zu gewährleisten: Ein Thema, das nicht nur technisch, sondern auch ethisch von hoher Relevanz ist.

Abteilungsübergreifender Austausch mit Perspektive
Die Veranstaltung wurde von allen Teilnehmenden als große Bereicherung wahrgenommen. Mit mehr als 50 Gästen, spannenden Einblicken in aktuelle Forschung und lebhaften Gesprächen beim anschließenden Empfang mit Fingerfood zeigte sich einmal mehr, wie wichtig solche Formate für den interdisziplinären Dialog sind.

Angesichts der durchweg positiven Resonanz soll dieses Format künftig ausgebaut werden: Geplant ist, in der vorletzten Semesterwoche einen festen, abteilungsübergreifenden Termin zu etablieren. Weitere Informationen dazu folgen.

Mehr über die Forschungsschwerpunkte der beiden neuen Professoren finden Sie hier:

Wir danken allen Beteiligten und freuen uns auf die Fortsetzung!