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Neu an unserer Fakultät: Tumorforscher Prof. Dr. Florian Rambow

[15.08.2022] Melanom ist nicht gleich Melanom: Prof. Dr. Florian Rambow untersucht und systematisiert den schwarzen Hautkrebs am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) auf besonderen Tumorkarten. Er ist neuer Stiftungsprofessor für Tumor-Bioinformatik mit dem Schwerpunkt „Melanomforschung“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und leitet am WTZ die entsprechende Abteilung. Ermöglicht wurde die Stiftungsprofessur durch die Spende einer Privatperson in Höhe von 3 Millionen Euro an die Stiftung Universitätsmedizin Essen.

„Wir haben unterschätzt, wie komplex ein einzelner Tumor mit seinen Millionen Zellen ist“, sagt Professor Rambow. Trotz vielversprechender neuer Therapieansätze ist das metastasierende Melanom immer noch schwer behandelbar. Am UK Essen wird Rambow für Hautkrebs-Patient:innen molekular und räumlich hochauflösende Tumorkarten anlegen, die über das Innere des Tumors bis auf die Nanoebene Auskunft geben. Dazu erstellt der 44-Jährige Profile von Melanom-Schädigungen der Erkrankten, aber auch von verschiedenen Modellsystemen unter medikamentös unbelasteten und belasteten Bedingungen. Möglich machen dies technische Fortschritte in Molekularbiologie und Nanotechnologie, durch die sich Krebszellen individuell untersuchen und Veränderungen dokumentieren lassen.

„Bisher war die individuelle Analyse so nicht möglich“, sagt Rambow. „Wir werden die riesigen Datenmengen analysieren, um Fragen zur Therapieresistenz oder Metastasierung zu beantworten. Das Projekt wird der Forschung funktionelle Karten eines sich entwickelnden Tumor-Ökosystems liefern“, so der Computerbiologe. Darunter werden in der Medizin sowohl Krebszellen als auch Gewebeveränderungen mit Vorzeichen einer Entartung verzeichnet.

Nach einem Biotechnologie-Studium (1999-2005) an der Fachhochschule Mannheim erforschte Rambow an den Universitäten Versailles (Frankreich) und Heidelberg, wie sich schwarzer Hautkrebs spontan zurückbilden kann. 2008 wurde er in Molekularbiologie promoviert. Wie die Genomik des Melanoms aussieht, untersuchte er bis 2014 am französischen Forschungsinstitut Curie, Orsay.

An der Katholieke Universiteit Leuven (Belgien, 2014-2017) beschäftigte er sich mit Unterschieden in vom Hautkrebs befallenen Zellen und analysierte seit 2017, wie sich Hautkrebszellen für Medikamente unangreifbar machen. Seine Forschung wurde mehrfach gefördert und ausgezeichnet.

Die Wolfgang und Gertrud Böttcher-Stiftungsprofessur für Tumor-Bioinformatik geht auf eine Spende an die Stiftung Universitätsmedizin Essen in Höhe von 3 Millionen Euro zurück und ist zunächst für 5 Jahre finanziert. „Wir freuen uns sehr über diese außergewöhnliche Form der Wertschätzung“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE. „Solch eine großzügige Spende durch eine private Stifterin hat Seltenheitswert.“

Pressekontakt

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Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

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