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Studie zu Schmerzlinderung durch Placeboeffekte: Wie Scheinmedikamente wirken

[02.08.2018] Placeboeffekte können Schmerzen lindern. Was dabei im Gehirn passiert, wollten Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen herausfinden. Gemeinsam mit US-Kollegen analysierten sie rund 600 MRT-Bilder, um zu verstehen, mit welchen Mechanismen Scheinarzneimittel den Schmerz reduzieren. Ihre Ergebnisse wurden jetzt im Journal Jama Neurology veröffentlicht.

Das internationale Forscherteam wollte z.B. herausfinden, ob der Placeboeffekt die Schmerzleitung im Gehirn verändert. „Dies konnten wir anhand der Daten tatsächlich nachweisen; allerdings ist dieser Effekt sehr klein“, so Prof. Dr. Ulrike Bingel, Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen und ergänzt: „Er allein kann nicht für das Ausmaß des schmerzlindernden Effektes verantwortlich sein.“ Es müssen deshalb auch die Gehirnnetzwerke betrachtet werden, die an der kognitiven und emotionalen Schmerzverarbeitung beteiligt sind.

Die Mediziner konnten auch zeigen, dass der Placeboeffekt deutlich anders wirkt als echte Schmerzmittel, etwa Opioide. „Der größte Unterschied ist, dass Opioide die Schmerzleitung im Gehirn 10mal stärker beeinflussen als die Placebobehandlungen und zwar bei gleichem analgetischen – also schmerzlinderndem Effekt“, so Dr. Matthias Zunhammer.

Die Essener Studie zeigt außerdem, dass bildgebende Verfahren, wie die Magnetresonanztomographie helfen können, den Placeboeffekte von den Effekten pharmakologischer Substanzen abzugrenzen.


Weitere Informationen:

Placebo Effects on the Neurologic Pain Signature
A Meta-analysis of Individual Participant Functional Magnetic Resonance Imaging Data


Prof. Ulrike Bingel, Klinik für Neurologie AG Prof. Dr. U. Bingel

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