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Schmerzempfinden zu Pandemie-Zeiten: Chronisch Kranke berichten von größerer Belastung

[16.09.2020] Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) untersuchen, wie sich die weltweite Verbreitung von COVID-19 auf die Gesundheit chronischer Schmerzpatient*innen auswirkt. Ihre Studie wird von der Stiftung Universitätsmedizin unterstützt. Erste Ergebnisse* liegen jetzt vor. Zudem sind Lernvideos veröffentlicht worden, in denen Physiotherapeut*innen der Universitätsmedizin Essen (UME) kostenlos Rückenschmerz-Übungen veranschaulichen.

In Europa leiden etwa 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an chronischen Schmerzen. Für die Gesellschaft ist dies mit gravierenden Folgen verbunden: Neben psychiatrischen Erkrankungen sind chronische Schmerzen einer der häufigsten Gründe für anhaltende Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung. Hinzu kommt, dass bisher nicht hinreichend erforscht ist, wie chronischer Schmerz neurobiologisch entsteht und unter welchen Bedingungen er anhält.

Mit der aktuellen Studie möchte das Team der Klinik für Neurologie um Prof. Dr. Ulrike Bingel vor allem herausfinden, wie die COVID-19-Pandemie und ergriffene Gegenmaßnahmen das Schmerzempfinden der Betroffenen und ihre Lebensumstände beeinflussen. Telefoninterviews mit 197 Patient*innen der universitären Schmerzmedizin zeigen, dass rund ein Drittel der Befragten während der Corona-Krise stärkere Schmerzen erlebt. Ein weiteres Drittel der Interviewten glaubt zudem, dass sich ihr Gesundheitszustand im weiteren Verlauf der Pandemie verschlechtern wird. „Besonders diesen Gruppen möchten wir mit unseren Übungsvideos online helfen“, sagt Studienleiterin Ulrike Bingel.

An der noch laufenden Studie wirken neben UDE-Wissenschaftler*innen noch Kolleg*innen des Universitätsklinikums Bochum sowie der Technischen Universität Darmstadt mit.

* Die thematisierten Ergebnisse sind bisher nicht in einem Fachmagazin publiziert worden, durchliefen noch kein Peer-Review-Verfahren. Es stehen zudem Follow-up-Interviews an, deren Auswertung in die finale Analyse einfließen wird.

Weiterführende Links
zu kostenlosen Übungsvideos: http://www.uk-essen.de/rueckenschmerzzentrum/online-angebote
zum Essener Rückenschmerz Zentrum: http://www.uk-essen.de/rueckenschmerzzentrum
zu Kontaktmöglichkeiten für Schmerzpatienten: http://www.uk-essen.de/rueckenschmerzzentrum/informationen/informationen-fuer-patienten

Pressekontakt

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Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

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