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Zahl transplantierbarer Organe erhöhen - DFG fördert Forschung an Spender-Lungen

[05.03.2021] Mehr als 1.000 Spenderorgane können jedes Jahr in Deutschland nicht transplantiert werden. Ein Team aus Grundlagen- und klinisch Forschenden will Abhilfe schaffen. Ihr Ziel: Die Entwicklung von Strategien zur Beurteilung der Organqualität und – wo dies notwendig ist - zu ihrer Verbesserung. Im Fokus steht dabei zunächst die Lunge. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Forschungsvorhaben an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen über zunächst drei Jahre mit rund 700.000 Euro.

Gespendete Lungen sind nicht selten durch bakterielle Lungenentzündungen vorgeschädigt und kommen darum für eine Transplantation nicht in Frage. Es wird geschätzt, dass jährlich zwischen 400.000 und 600.000 Menschen an einer Lungenentzündung erkranken. Rund 270.000 bis 290.000 davon müssen im Krankenhaus behandelt werden – bis zu dreizehn Prozent der Betroffenen versterben. Aufgrund der Infektion ist eine Lunge eines solchen Verstorbenen bislang nicht für eine Transplantation geeignet. Darum wird nun erforscht, unter welchen Voraussetzungen diese Spenderorgane doch transplantiert werden können.

Hier setzt das Essener Forschungsvorhaben „Inhalation von Sphingosin als neue Behandlungsmethode bakterieller Pneumonien“ an der Universitätsmedizin Essen an. Das Team aus Grundlagen- und klinischen Wissenschaftlern um Prof. Dr. Erich Gulbins, Institut für Molekularbiologie (Tumorforschung), Prof. Dr. Markus Kamler, Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie, und Prof. Dr. Christian Taube, Klinik für Pneumologie - Ruhrlandklinik, erprobt Strategien zur Beurteilung der Organqualität und entwickelt Behandlungstrategien zur Verbesserung der Spenderorganqualität. Ihr Ziel ist die Steigerung der verwertbaren Lungen durch Einsatz der Maschineneperfusion, also einer künstlichen Durchblutung der Organe.

Am Modell der isoliert perfundierten Schweinelunge werden Behandlungsansätze für bakteriell besiedelte Lungen überprüft, die zunächst nicht als Transplantat geeignet sind. Diese sollen so wieder transplantabel werden. Haben die Forscher Erfolg, ist der nächste Schritt dann die klinische Anwendung bei humanen Spenderlungen.

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