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COVID-19: Risikogruppen sind psychisch besonders belastet

[24.03.2021] Einige Vorerkrankungen machen Menschen besonders anfällig für einen schweren Verlauf von COVID-19. Darunter sind viele Volkskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck sowie chronische Erkrankungen der Atemwege. Betroffene werden daher in Risikogruppen eingeteilt. Aber: Wie fühlt man sich mit diesem „Risiko“ während einer Pandemie? Das wollte ein Forschungsteam der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen in Kooperation mit der Klinik für Diabetologie, Endokrinologie und Stoffwechselerkrankung, der Klinik für Kardiologie und der Klinik für Pneumologie der Universitätsmedizin Essen genauer wissen. Sie haben fast 17.000 Personen untersucht, um herauszufinden, wie sich das Verhalten und die psychische Gesundheit der Risikopatientinnen und -patienten verändert.

Die Studie zeigt, dass die meisten Teilnehmenden mit Hochrisiko-Erkrankungen in besonderem Maße auf Hygiene achten und beispielsweise Abstandsempfehlungen konsequent umsetzen. Dieses Verhalten ist grundsätzlich vernünftig, aber chronisch Erkrankte sind im Durchschnitt besorgter und ängstlicher als Menschen ohne Vorerkrankungen. „Sie leiden unter großem zusätzlichem Stress, weil sie sich vor einer Infektion oder einem schweren Verlauf einer COVID-19 Erkrankung besonders fürchten“, erklärt Dr. Hannah Kohler, Ärztin in der Ambulanz für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. „In dieser aktuell schwierigen Zeit ist es wichtig, dass Menschen mit Risikoerkrankungen nicht nur vor einer möglichen Infektion schützen werden, sondern dass auch ihre psychischen Belastungen mit in den Fokus genommen wird und auf ihre Sorgen und Ängste eingegangen wird“ Das Forscherteam unterstreicht deshalb, dass spezielle psychologische Beratungs- und Unterstützungsangebote für Risikogruppen notwendig sind.

Link zur Originalveröffentlichung:
Increased COVID-19-related fear and subjective risk perception regarding COVID-19 affects behavior in individuals with internal high-risk diseases

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Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

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