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Neues EU-Projekt FORTEe: Bewegungstherapie für junge Krebserkrankte

[23.03.2021] Wenn Kinder an Krebs erkranken, leiden sie oft noch ein Leben lang an den Folgen. Während der Krebstherapie beginnt – bei Kindern wie auch bei Erwachsenen – eine Phase der körperlichen Inaktivität, die durch behandlungsbedingte oder psychosoziale Faktoren verstärkt wird. Für Erwachsene konnten bereits viele Vorteile einer speziell angepassten Bewegungstherapie gezeigt werden: die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit der Erkrankten verbessern sich und sogar die onkologische Therapie verläuft oftmals erfolgreicher. Diese Effekte sind ersten Studien zufolge auch bei Kindern und Jugendlichen zu beobachten, aber die Datenlage ist bisher eher spärlich und kommt deshalb kaum bei den jungen Patientinnen und Patienten an. Das will das neues EU-Forschungsprojekt FORTEe ändern, an dem auch ein Team der Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums beteiligt sind.

„Die Bewegungstherapie muss an die physische und psychische Verfassung und das soziale Umfeld von Kindern angepasst werden, man kann sie nicht einfach als "kleine" Erwachsene betrachten“; erklärt Dr. Miriam Götte, Wissenschaftlerin am Institut für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Essen die Herausforderung des Projekts. Neben den Forschungsvorhaben ist den Projektbeteiligten auch wichtig, dass das Wissen an Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal und Gesundheitsdienstleister weitergegeben wird. Neben Fachartikeln, Newslettern und Workshops, die sich vor allem an Fachleute richten, will das Team deshalb auch Schulungen für betroffene Familien anbieten. Hier wird auch das Netzwerk ActiveOncoKids eine große Rolle spielen, das sich um den deutschlandweiten Ausbau von Bewegungsmöglichkeiten in der Kinderonkologie einsetzt und durch Dr. Miriam Götte als Sprecherin und Gabriele Gauß als Koordinatorin in der Klinik für Kinderheilkunde III vertreten wird.

Ein besonderes Anliegen ist außerdem die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses. „Wir wollen dazu ein internes Mentoringprogramm anbieten und unseren Nachwuchswissenschaftler- und wissenschaftlerinnen die Möglichkeit geben, Trainings an den verschiedenen Standorten in Europa zu absolvieren“, so Dr. Götte.
Die Projektleitung von FORTEe liegt bei der Universitätsmedizin Mainz, weitere Beteiligte in Deutschland sind unter anderem das Universitätsklinikum Heidelberg und die Deutsche Sporthochschule. Weitere Projektpartner sitzen in Großbritannien, Dänemark, Slowenien, Rumänien, Spanien und Italien. Die EU fördert FORTEe mit insgesamt rund 6 Mio. Euro.

Mehr zum Projekt: „An Exercise Intervention for Children and Adolescents Undergoing Anti-Cancer Treatment (FORTEe)“ unter: https://cordis.europa.eu/project/id/945153

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Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

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