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Neu an der Medizinischen Fakultät: Biomedizinerin Prof. Dr. Katharina Lückerath

[01.04.2021] Nur wer Tumore im Detail versteht, kann sie optimal behandeln. Dr. Katharina Lückerath vom Universitätsklinikum Essen (UK Essen) erforscht, wie ihre biologischen Prozesse ablaufen. Die neue Professorin für Präklinische Nuklearmedizinische Theranostik entwickelt an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) neue Ansätze für Radionuklidtherapien und bildgebende Verfahren.

Radionuklidtherapien (RNT) sind gezielte Strahlenbehandlungen, bei denen eine radioaktive Substanz auf Tumorzellen trifft. Wenn sie über das Blut zu ihnen gelangt und andockt, schädigt die Strahlung die Tumorzelle und führt letztlich zu deren Absterben. Auf diese Weise lässt sich auch metastasierter Krebs bestrahlen, ohne das gesunde Gewebe zu stark zu beschädigen. Genutzt werden RNT etwa bei Knochenmetastasen, Schilddrüsen- oder Prostatakrebs und bei neuroendokrinen Tumoren. Den derzeitigen RNT-Einsatz hält Prof. Katharina Lückerath noch nicht für optimal. „Die Mechanismen der Tumore werden unzureichend beachtet“, sagt die 38-Jährige. Ursächlich für das Problem seien etwa Resistenzmechanismen, mit denen sich die Krebszellen schützen, oder ein unterdrücktes Immunsystem.

Am UK Essen möchte Katharina Lückerath analysieren, wie unterschiedliche RNT auf den Tumor, den Körper und die Immunzellen in Patientinnen und Patienten wirken. Vor Kurzem konnte sie in einem Forschungsteam zeigen, dass Prostatakrebs mit einer RNT-Kombinationstherapie besser bekämpft werden kann. „Wir haben die RNT mit einem Antikörper kombiniert, der ein Oberflächenprotein blockiert und so die Hemmung des Immunsystems aufhebt“, erklärt sie. Damit wurde das Fortschreiten des Krebses durch die Kombinationstherapie experimentell gehemmt.

Katharina Lückerath studierte von 2001 bis 2004 Biologie an der University of Aberdeen, Schottland, und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, wo sie zudem ein Studium der biomedizinischen Wissenschaften absolvierte (2004 bis 2006). Ihre sehr gute Promotion (2010) legte sie an der Universität Frankfurt ab, am Georg-Speyer-Haus; das Institut erforscht Tumorbiologie und neue Krebsbehandlungen. Von 2012 bis 2016 leitete sie das Labor für experimentelle Onkologie am Uniklinikum Würzburg und wechselte 2017 an die US-amerikanische University of California.

Prof. Dr. Katharina Lückerath

© UDE/Frank Preuß

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