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DFG-Förderung für Schlaganfall-Forschung: Neue Erkenntnisse sollen Genesung von Betroffenen beschleunigen

[27.09.2021] Schlaganfall gilt weltweit als zweithäufigste Todesursache. Bei einem sogenannten Apoplex stirbt Gehirngewebe durch plötzlich auftretende Durchblutungsstörungen unwiderruflich ab. Betroffene können beispielsweise nicht mehr sprechen. Dank sogenannter plastizitätsfördernder Therapien kann unbeschädigten Zellen jedoch geholfen werden, neue Funktionen zu erlernen. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) möchten jetzt in einem Projekt die Grundlage schaffen für neue Therapien, mit denen die neurologische Genesung von Schlaganfall-Patient:innen gefördert werden kann. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt ihr Vorhaben für 3 Jahre mit knapp 400.000 Euro.

Im Fokus der Betrachtung steht die „extrazelluläre Matrix“, kurz ECM. Dieser Teil des Nervensystems ist wie ein Gelee, das von Zellen hergestellt wird, um die Stabilität und Integrität des Gehirns aufrechtzuerhalten. „Wir erforschen, wie die extrazelluläre Matrix die Interaktionen zwischen Gehirnzellen vermittelt und schlagen sie als Ziel für plastizitätsfördernde Therapien vor“, sagt Dr. Egor Dzyubenko vom NeuroScienceLab am Universitätsklinikum Essen.

In vergangenen Studien konnten die Essener Fachleute nachweisen, dass Veränderungen der ECM nach einem Schlaganfall die neurologische Erholung unterstützen können, indem sie die Neuverdrahtung neuronaler Netzwerke erleichtern. Die Neurowissenschaftler:innen vermuten, dass ein Netzwerk aus sogenannten Astrozyten, eine von vielen Gliazellen -Arten, die Wechselwirkungen zwischen ECM und Neuronen vermittelt. „Mit unserem Projekt möchten wir zeigen, wie diese Wechselwirkungen die neurologische Erholung bei Mäusen beeinflussen“, skizziert Dr. Dzyubenko. Darauf aufbauend könnten Therapien entwickelt werden, die Schlaganfall-Betroffenen schneller helfen, verlorene Fähigkeiten neu zu lernen.

Bei dem DFG-geförderten Vorhaben setzen die Mitglieder der Forschungsgruppe „Neuron-Glia-Interaktionen und extrazelluläre Matrix nach Schlaganfall“ moderne Superauflösungs- und Multiphotonen-Mikroskopie ein.

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