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Chronische Entzündungen: Künstliche Intelligenz hilft bei Früherkennung von Risiken

[12.06.2023] Ein Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) liefert essentielle Forschungsdaten für das EU-geförderte Großprojekt IMMEDIATE, durch das unbekannte Auslöser für chronische Entzündungen aufgedeckt werden sollen. Die Essener Wissenschaftler:innen stellen umfangreiche Erhebungen und Auswertungen zur Verfügung, die im Zuge einer Studie mit nierentransplantierten Kindern und Erwachsenen dokumentiert wurden. Zur Analyse der Daten aus Essen und anderen angeschlossenen Einrichtungen setzt das IMMEDIATE-Konsortium eine Künstliche Intelligenz (KI) ein. Die Berechnungen der KI werden helfen, Risiken von chronischen Entzündungen in Zukunft früher erkennen und diese besser behandeln zu können. Das Projekt wird von 12 wissenschaftlichen Einrichtungen in der Europäischen Union, in Großbritannien sowie in Israel durchgeführt und mit 6,2 Millionen Euro über 4 Jahre gefördert.

Zu wenig Bewegung, einseitige Ernährung und Stress können unserer Gesundheit erheblich schaden und zu chronischen Entzündungen führen. Die Entzündungen selbst begünstigen die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas, Nierenleiden und Diabetes. Wie und warum dies geschieht, ist in vielen Fällen noch unklar. Zudem mangelt es an effizienten Behandlungsmöglichkeiten. Dort setzen die Initiator:innen des EU-Projekts IMMEDIATE an.

„Mit unserer Forschung möchten wir herausfinden, welche Biomarker mit dem Risiko für Folgeerkrankungen assoziiert sind“, sagt Prof. Dr. Lars Pape, Direktor der Klinik für Kinderheilkunde II des Universitätsklinikums Essen. Zwei der drei Studien sind mit gesunden Menschen durchgeführt worden. Bei der dritten Studie, im Zuge des Nachsorgeprogramms NierenTX 360 Grad, wurden Daten von nierentransplantierten Patient:innen erhoben. „Die NierenTX-360-Grad-Kohorte stellt für unser Projekt daher eine besondere Population dar“, sagt Professor Pape. „Es wird spannend zu sehen, ob die Risikofaktoren der Gesunden auch für die Transplantierten gelten.“
Das IMMEDIATE-Konzept fußt auf der KI-gestützten Auswertung der Studiendaten. Dank der Künstlichen Intelligenz können die Studiendaten besser, schneller und zielführender ausgewertet werden. Die Erkenntnisse von Forschenden und KI sollen am Ende dazu führen, dass in Zukunft individuelle Präventionsmaßnahmen ergriffen werden können, um chronische Entzündungen zu verhindern, bevor klinische Symptome auftreten.

Geleitet wird das EU-Projekt IMMEDIATE von Forschenden der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Details sind hier veröffentlicht worden.

Weitere Informationen zum EU-Projekt IMMEDIATE: http://www.immediate-project.eu/

Weitere Informationen zum Nachsorgeprogramm NierenTX 360 Grad: http://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/nierentx3600-bessere-versorgung-besseres-ueberleben-bessere-wirtschaftlichkeit-nach-nierentransplantation.64

Pressekontakt

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Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

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