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Herzchirurgie: Thrombosen mit KI klassifizieren und quantifizieren

[11.08.2023] Kann eine künstliche Intelligenz eingesetzt werden, um eine Thrombose nach dem Einsetzen eines Stents zu quantifizieren? Dieser Frage ist Dr. med. Anja Oßwald, Fachärztin für Herzchirurgie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum Essen (WHGZ) nachgegangen. Ihre Daten hat sie auf dem 71. Internationalen Kongress der Europäischen Gesellschaft für kardiovaskuläre und endovaskuläre Chirurgie vorgestellt und wurde dafür mit dem 3. Preis für den Young Surgeon's Award in der Kategorie Vascular Abstract Presentations ausgezeichnet.

Die 33-jährige Herzchirurgin hat sich die sogenannten False-Lumen-Thromben nach einer Frozen Elephant Trunk Operation nach einer Aortendissektion Typ A genauer angesehen und überprüft, ob Künstliche Intelligenz das Bildmaterial dazu korrekt einschätzt. Aortendissektionen entwickeln sich, wenn sich die äußeren Schichten der Aorta aufspalten, Blut in diesen Spalt eindringt und sich ausbreitet. Bei der operativen Behandlung wird idealerweise das falsche Lumen ausgeschaltet, so dass der blutgefüllte, "falsche" Hohlraum thrombosiert. „Es ist uns gelungen, das Vorhandensein bzw. das Nichtvorhandensein eines False-Lumen-Thrombus automatisch mit Hilfe eines Variations-Autocodierers zu klassifizieren und den Betroffenen einen Thrombus-Score zuzuweisen“, erklärt Dr. Oßwald, die im Förderprogramm „UMEA - Clinician Scientist“ der Medizinischen Fakultät der UDE teilnimmt. „Die ersten gewonnen Daten stimmen uns sehr zuversichtlich, dass KI hier eine gute Unterstützung bieten kann.“
Bisher wurden die Daten von acht Patient:innen auf diese Weise erfolgreich und zuverlässig analysiert, die einen Stentprothese nach der sogenannte „Frozen Elephant“-Technik erhalten haben. Den Namen trägt die Technik wegen der Ähnlichkeit der Stents mit einem Elefantenrüssel. Es handelt sich um ein Hybridverfahren, welches den Ersatz des Aortenbogens durch eine chirurgische Prothese, sowie die Ausschaltung der Aortendissektion, der in der absteigenden Aorta durch einen Stentgraft ermöglicht.
„Die Auszeichnung für Frau Dr. Oßwald ist das Ergebnis intensiver exzellenter Forschungsarbeit und zeigt die Stellung der UME auf diesem Gebiet als eine der international führenden Universitätskliniken. Über diesen Erfolg freue ich mich besonders und gratuliere herzlich“ kommentiert Hr. Prof. Markus Kamler, Chefarzt der Herzchirurgie.

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