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Preis für Psoriasis-Forschung geht an Prof. Dr. Wiebke Sondermann
[07.05.2025] Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e. V. (DDG) hat am 3. Mai 2025 den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Psoriasis Preis 2025 an Frau Prof. Dr. med. Wiebke Sondermann, Leitende Oberärztin an der Hautklinik Essen, verliehen. Ihre Studie setzt neue Impulse in der Therapie der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung.
Ihre Ergebnisse einer klinisch-experimentellen Studie, die sie im Rahmen des Sonderforschungsbereichs (SFB) „Treatment Expectation“ durchführte, beantwortet wichtige Forschungsfragen bei der Behandlung der Psoriasis. Die Dermatologin untersuchte bei 120 Patient:innen mit Psoriasis gemeinsam mit ihrem Team im Projekt A12, wie sich eine Modulation von positiven Erwartungen auf den Therapieerfolg des Biologikums Secukinumab auswirkt.
„Unter Ausnutzung der gezielten Modulation von positiven Erwartungen wollten wir sehen, ob sich der Effekt von Secukinumab, einem gegen IL-17A gerichteten monoklonalen Antikörper zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis, optimieren lässt. Die Frage war: Kann man mithilfe von verbal induzierten positiven Erwartungen die Dosis des Medikaments bei weiterhin vorhandener Wirksamkeit reduzieren?“, erklärt Prof. Sondermann, die die Psoriasis-Ambulanz des Universitätsklinikums Essen leitet. Eine niedrigere Dosierung würde weniger Nebenwirkungen und geringere Behandlungskosten bedeuten. „Die Studie ist ein Meilenstein in der Erforschung von Placeboeffekten bei schweren somatischen Erkrankungen wie der Psoriasis. Sie zeigt Möglichkeiten, Grenzen und wichtige Forschungsfragen für die Zukunft auf“, bestätigt Prof. Ulrike Bingel, Leiterin des Zentrums für Schmerzmedizin am Universitätsklinikum Essen und Sprecherin des interdisziplinär und überregional zusammengesetzten SFB „Treatment Expectation“ (Behandlungserwartung), gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
Zahlreiche internationale Studien haben bereits bestätigt, dass Behandlungserwartungen von Patient:innen einen Einfluss auf die Wirksamkeit einer medikamentösen Behandlung haben können.
„Wir haben in unserer Psoriasis-Studie allerdings gesehen, dass die verbale Erwartungsmodulation allein nur einen begrenzten Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat. Deshalb wollen wir jetzt prüfen, welchen Effekt unbewusste Lernmechanismen im Rahmen der Erwartungsmodulation haben“, fasst Prof. Wiebke Sondermann die weitere wichtige Forschungsarbeit zusammen, denn viele Betroffene seien noch untertherapiert – vor allem auch weltweit–, weil nicht bei allen der Zugang zu den hocheffektiven, jedoch teuren Medikamenten gegeben sei.
Der Deutsche Psoriasis Preis wurde am 03.05.2025 auf der 53. Tagung der DDG in Berlin verliehen – mit Unterstützung des Sponsors Novartis.
Zum Interview mit Prof. Dr. Wiebke Sondermann auf der Website des SFB Treatment Expectation
Pressekontakt
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