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Prof. Dr. Jochen Seitz mit Hilde-Bruch-Forschungspreis ausgezeichnet
[28.11.2025] Die Deutsche Gesellschaft für Essstörungen (DGESS) zeichnet dieses Jahr Prof. Dr. Jochen Seitz mit dem renommierten Hilde-Bruch-Forschungspreis aus. Prof. Dr. Seitz ist Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der LVR-Universitätsklinik Essen, und er leitet seit 2012 die Arbeitsgruppe „Translationale Essstörungsforschung“. Seine Schwerpunkte liegen in der Anwendung bildgebender Verfahren (MRT, fMRT), in endokrinologischen und neuroimmunologischen Fragestellungen sowie in translationalen Tiermodellen. Darüber hinaus erforscht er die Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse und deren mögliche Bedeutung für den Verlauf von Essstörungen. Um die zu Grunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen und die Relevanz für den klinischen Verlauf zu erforschen, hat er eine der größten longitudinalen Studien von Patient:innen mit Anorexia Nervosa weltweit etabliert.
Ebenfalls von der DGESS ausgezeichnet wird Dr. Maria Seidel (Technische Universität Dresden). Der mit 5.000 Euro dotierte Hilde-Bruch-Forschungspreis wird 2025 zu gleichen Teilen an beide Wissenschaftler:innen verliehen. Mit der Auszeichnung würdigt die Fachgesellschaft zwei herausragende Forschende, deren Arbeiten entscheidend zu einem vertieften Verständnis der Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen beitragen.
Dr. Seidel widmet sich an der TU Dresden seit 2012 den neurobiologischen, kognitiven und affektiven Mechanismen der Anorexia nervosa. Ihr methodisch breit aufgestelltes Forschungsprogramm kombiniert funktionelle Bildgebung, Ecological Momentary Assessment (EMA) und endokrine Marker in Quer- und Längsschnittstudien. Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Emotions- und Belohnungsverarbeitung sowie der Rolle von Gewohnheiten. Gemeinsam mit Kolleg:innen konnte sie zudem zeigen, dass neuroendokrine Marker wie Leptin und strukturelle Veränderungen in der Amygdala eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung von Rumination und affektiven Prozessen spielen – ein Befund, der die Amygdala als Schlüsselfaktor in der Pathophysiologie der Anorexia nervosa unterstreicht.
Prof. Dr. Jochen Seitz (Bildrechte: LVR-Universitätsklinik Essen)
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