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Forschung zu Extrazellulären Vesikeln: Essener Experte erhält Philip-Levine-Preis

[10.12.2021] Für ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten zu den sogenannten Extrazellulären Vesikeln (EVs) haben Prof. Dr. Eva Rohde und Prof. Dr. Bernd Giebel den mit 10.000 Euro dotierten Philip-Levine-Preis der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) erhalten. Prof. Giebel forscht für die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und arbeitet am Institut für Transfusionsmedizin des Universitätsklinikums Essen (UK Essen), Prof. Rohde für die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg. Neben ihren Forschungstätigkeiten üben beide aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung zudem zahlreiche renommierte Ämter aus.

Extrazelluläre Vesikel sind Membranpartikel, die von fast jeder Zelle abgesondert und von einer anderen wiederaufgenommen werden können. Als eine Art Botschafterin übertragen EVs essenzielle Informationen zwischen Körperzellen und können erheblichen Einfluss auf den Verlauf von Krankheiten haben. Gezielt aufbereitete EVs dienen als Wirkstoffe, mit deren Hilfe neue Therapieansätze entwickelt werden können.

Besonders EVs von sogenannten mesenchymalen Stammzellen (MSZ) vermitteln vielversprechende therapeutische Effekte, mit deren Hilfe in Zukunft viele Krankheiten erfolgreich therapiert werden könnten. Das Team um Prof. Giebel optimiert hierbei die Produktion der MSZ-EVs für deren therapeutischen Einsatz und untersucht mit Forscher:innen anderer Arbeitsgruppen des UK Essen deren Potential unter anderem in einem präklinischen Schlaganfallmodell und einem zu Hypoxie-induzierten Gehirnschädigungen bei Neugeborenen.

Prof. Giebel und Prof. Rohde sind international anerkannte Pioniere im noch jungen Feld der translationalen Forschung zu EVs und deren therapeutischem Potential. Bereits 2011 behandelte ein Team um Prof. Dr. Giebel und Kolleg:innen aus der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation des UK Essen weltweit erstmals eine Patientin mit MSZ-EVs. Ebenso vom therapeutischen Nutzen der MSZ-EVs überzeugt, war es ein Team um Prof. Rohde, das eine Herstellungserlaubnis zur Produktion von klinisch einsetzbaren MSZ-EVs erwirken konnte.

Prof. Rohde und Prof. Giebel arbeiten seit Jahren eng zusammen, damit die Erkenntnisse aus ihrer translationalen Forschung zu EVs schneller und besser in klinische Anwendungsbereiche überführt werden können. Dank ihrer Expertise sind beide in zahlreiche Gremien berufen worden. So ist Prof. Giebel seit 2018 Co-Chair des „Scientific Exosomes Committee der International Society for Cell and Gene Therapy“ (ISCT) sowie Gründungsmitglied und Erster Vorsitzender der 2017 gegründeten „German Society for Extracellular Vesicles“ (GSEV). Er ist außerdem Mitglied der von Prof. Rohde geleiteten „Task Force on Regulatory Affairs and Clinical Use of EV-based Therapeutics“ der „International Society for Extracellular Vesicles” (ISEV). Darüber hinaus wurde Prof. Giebel von beiden internationalen Fachgesellschaften ins Organisationsteam der Jahresversammlungen 2022 geladen, zu denen weit mehr als 1.000 Teilnehmer:innen erwartet werden.

Zum Philip-Levine-Preis der DGTI
Der Preis wird alle 2 Jahre von der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie in Gedenken an den Immunologen und Hämatologen Philip Levine verliehen. Der US-Amerikaner legte mit seiner Forschung Anfang des 20. Jahrhunderts bedeutende serologische Grundlagen im Bereich der Bluttransfusion. Weitere Informationen finden sich unter www.dgti.de/gesellschaft/dgti/gesellschaft/preise/philip-levine-preis.

Pressekontakt

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Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

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