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Millionenförderung für einmaliges Transfusionsregister: Gespendetes Blut besser verteilen

[08.05.2023] Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt circa 4,1 Millionen Euro für den Aufbau einer Forschungsdatenbank zur Verfügung, in der medizinische Daten und Antigeneigenschaften von Blutprodukten registriert werden. Dadurch soll der Umgang mit der wertvollen Ressource „Blut“ optimiert und eine Über-, Unter- und Fehlversorgung vermieden werden. Das ReMeDi:Blut genannte Verbundprojekt ist im April 2023 gestartet und läuft bis Ende März 2026.* Geleitet wird es von der Medizin-Informatik der Fachhochschule Dortmund; Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) wirken entscheidend mit. Das Projekt erfolgt in enger Kooperation mit dem Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM). An das Essener Institut für Transfusionsmedizin fließen knapp 3 Millionen Euro, nach Dortmund rund 1,1 Millionen Euro.

Bluttransfusionen können Leben retten – sie optimal einzusetzen, ist sowohl medizinisch als auch ethisch geboten. Entscheidend bei der Auswahl ist, wie die jeweils beste Blutkonserve für die Empfänger:innen ausgewählt wird. „Je besser das Blutprodukt zum Betroffenen passt und je mehr Kriterien wir vorab kennen, desto weniger Nebenwirkungen sind beispielsweise nach der Transfusion zu erwarten“, sagt Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Essen. „Das neue Forschungsregister wird uns helfen, den Auswahlprozess zu verbessern.“ Koordiniert wird der Aufbau von ReMeDi:Blut von der Dortmunder Professorin Dr. Britta Böckmann.

Bislang existiert in Deutschland kein zentrales Register, in dem systematisch klinische Daten zu erfolgten Bluttransfusionen zusammenführt werden. Ärzt:innen und Forschende haben momentan keine Möglichkeit, jene Faktoren umfassend zu analysieren, die das klinische Ergebnis einer Bluttransfusion beeinflussen. Mit dem geplanten „Register für medizinische Daten und Antigeneigenschaften von Blutprodukten“ soll das innerhalb der kommenden drei Jahre möglich werden – nicht zuletzt dank Künstlicher Intelligenz (KI). KI wird den Wissenschaftler:innen helfen, Spender:innen mit seltenen Blutgruppeneigenschaften zu identifizieren und Unverträglichkeiten zu verhindern.

* ReMeDi:Blut steht für „Register für medizinische Daten und Antigeneigenschaften von Blutprodukten“. Das Verbundprojekt ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Medizintechnische Lösungen für eine digitale Gesundheitsversorgung“ und eingebettet in das Aktionsfeld „Gesundheitswirtschaft im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung“ (Förderkennzeichen 13GW0620A).



Der Prozess der Blutverteilung:

© ReMeDi:Blut

Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Essen:

© UK Essen

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Peter Horn, Institut für Transfusionsmedizin, Universitätsklinikum Essen, peter.horn[at]uk-essen.de, Tel. 0201/723-1550

Pressekontakt

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