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Sporttherapie bei Lungenkrebs: Mehr Lebensqualität für unheilbar Kranke

[20.09.2023] Lungenkrebs zählt zu den häufigsten Tumorerkrankungen und wird oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Die Krebstherapie sowie etwaige Operationen beeinträchtigen massiv die Lebensqualität von den unheilbar kranken Patient:innen. Eine personalisierte Bewegungstherapie birgt das Potenzial, aufkommende Beschwerden zu lindern und den Alltag Schwerkranker erträglicher zu machen. In der sogenannten BREATH-Studie untersuchen Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) den innovativen Ansatz. Die Deutsche Krebshilfe fördert das interdisziplinäre Vorhaben bis 2026 mit 563.000 Euro.

Etwa 70 Prozent der am sogenannten nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) Erkrankten befinden sich zum Zeitpunkt der Diagnose in einem fortgeschrittenen Stadium und leiden unter belastenden Begleiterkrankungen. Die BREATH-Studie* wird zeigen, in welchem Maße die Lebensqualität von Lungenkrebspatient:innen durch die personalisierte Bewegungstherapie gesteigert werden kann.

„Mit den erarbeiteten Übungen wird vor allem die Fitness der Betroffenen verbessert, speziell die Sauerstoffsättigung im Blut“, sagt Privatdozentin Dr. Mitra Tewes, Ärztliche Leitung der Palliativmedizin der Universitätsmedizin Essen. Durch maßgeschneiderte Bewegungsübungen soll zudem der krankheitsbedingten Erschöpfung vorgebeugt sowie das Herz-Kreislauf-System gestärkt werden. „Wenn die neue Bewegungstherapie die hohen Erwartungen erfüllt, wird dies ihre Bedeutung in medizinischen Leitlinien in Zukunft stärken“, sagt sie. „Derzeit fehlt es der Bewegungstherapie an wissenschaftlicher Evidenz durch anerkannte Studien, insbesondere in der palliativen Therapiesituation.“

Die BREATH-Studie wurde interdisziplinär aufgesetzt und vereint onkologische, kardiologische, physiotherapeutische und palliativmedizinische Expertise mit dem Erfahrungsschatz von ehemaligen Erkrankten. „Dadurch konnten wir eine Therapie erarbeiten, die auf die Bedürfnisse der Erkrankten individuell abgestimmt ist“, erklärt PD Dr. Tewes. Sie führt das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Matthias Totzeck (Klinik für Kardiologie und Angiologie), Prof Dr. Andreas Stang (IMIBE), Dr. Eva-Maria Hüßler (Zentrum für Klinische Studien Essen), PD Dr. Miriam Götte (WTZ, AG Bewegungstherapie) und PD Dr. Marcel Wiesweg (Innere Klinik – Tumorforschung).

Umgesetzt wird die Bewegungstherapie durch M. Sc. Nico De Lazzari, Mitarbeiter in der Palliativmedizin der UME und am WTZ, in enger Kooperation mit den Teams der Physiotherapie des Universitätsklinikums Essen und der Ruhrlandklinik. Durch die Konsultierung von Patientenvertreter Dr. Volkmar Borras sowie regelmäßige Workshops mit den Betroffenen kennen er und sein Team deren Wünsche und Bedürfnisse. „Das hat uns enorm geholfen, ein sinnvolles Bewegungsangebot zu schaffen“, sagt Sportwissenschaftler De Lazzari.

* BREATH steht für „Better Symptom Control with Exercise in patients with advanced non-small cell lung cancer“.


© Palliativmedizin der Universitätsmedizin Essen

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