GeiWi/Hist. Inst.

Anschrift
Universitätsstr. 2
45141 Essen
Raum
R09 S03 B83

Funktionen

  • Doktorand/in, Geschichte

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Die folgenden Publikationen sind in der Online-Universitätsbibliographie der Universität Duisburg-Essen verzeichnet. Weitere Informationen finden Sie gegebenenfalls auch auf den persönlichen Webseiten der Person.

    Artikel in Zeitschriften

  • Heit, Alexander; Myrcik, Amanda
    Die Studierenden der TH Aachen im Nationalsozialismus (1933–1945)
    In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins (ZAGV) Jg. 121/122 (2020) S. 249 - 272
  • Groß, Dominik; Heit, Alexander; Schmidt, Mathias
    Helmut Kunz und die Ermordung der Goebbels-Kinder
    In: Zahnärztliche Mitteilungen Jg. 110 (2020) Nr. 8, S. 72 - 74
  • Heit, Alexander; Westemeier, Jens; Gross, Dominik; Schmidt, Mathias
    'It's all over now' : The dentist Helmut Kunz and the killing of Reich Propaganda Minister Joseph Goebbels' children at the end of the Third Reich
    In: British Dental Journal Jg. 227 (2019) Nr. 11, S. 997 - 1000
  • Beiträge in Sammelwerken und Tagungsbänden

  • Heit, Alexander
    Von der Kokontingenz zur Kotransformation? : Die Gewerkschaft der Polizei und Gewerkschaft der Volkspolizei im Einigungsprozess
    In: Jahrbuch Deutsche Einheit 2022 / Böick, Marcus; Goschler, Constantin; Jessen, Ralph (Hrsg.) 2022, S. 167 - 182

Projektskizze Unsicherheit bewältigen, Sicherheit stiften. Kontingenzbewältigung von Angehörigen der Deutschen Volkspolizei (DVP) in der Wende- und Nachwendezeit und ihre Integration in die Polizei der BRD

Mit dem Mauerfall und dem sich abzeichnenden Ende des SED-Regimes geriet die Deutsche Volkspolizei (DVP) in eine schwerwiegende Autoritäts- und Identitätskrise. Als Vertreterinnen und Vertretern der delegitimierten Staatsmacht kam den Angehörigen der DVP jedoch nach wie vor die Aufgabe zu, die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten – diese wiederum schien durch die rasanten Entwicklungen im Zuge der Wende, die Zunahme des Unfallgeschehens und den Anstieg der Kriminalität gefährdeter denn je. Auch die Zukunft der DVP-Angehörigen selbst schien ungewiss, war es doch zunächst nicht absehbar, ob und wann eine Wiedervereinigung erfolgen würde und inwiefern die eigene Erwerbsbiografie unter den geänderten Bedingungen fortgesetzt werden kann. Wie also bewältigten Volkspolizistinnen und -polizisten die kontingente Situation ab 1989/90?

Das Promotionsprojekt fragt nach dem (Zukunfts-)Handeln und Verhalten von Polizeiangehörigen in der ausgehenden DDR und den Neuen Bundesländern, wobei auch die letzten Jahre der DDR vergleichend betrachtet werden sollen. Über die unmittelbaren Wendeereignisse hinaus wird vor allem der Integrationsprozess der DVP-Angehörigen in die Polizei der Alten Bundesrepublik beleuchtet, der seinerseits mit Unsicherheiten – etwa der Personalüberprüfung durch die Gauck-Behörde oder nachholenden Qualifizierungsmaßnahmen – behaftet war. Folgt man Haselow, der die einschlägigste Studie zur „Transformation der Volkspolizei“[i] vorlegte, standen Polizeiangehörigen in diesem Prozess lediglich zwei Handlungsmöglichkeiten zur Auswahl: der Ausstieg aus dem Polizeidienst oder die Adaption an die neuen Verhältnisse. Zu fragen ist, inwiefern sich diese Optionen ausdifferenzierten und durch weitere Bewältigungsformen ergänzt wurden, wie sie etwa in der Gründung der bislang kaum untersuchten Polizeigewerkschaften zum Ausdruck zu kommen scheinen.

Da die Gewährleistung der öffentlichen Ordnung ein zentrales Interesse beider deutscher Teilstaaten – und schließlich des wiedervereinigten Deutschlands – darstellte, werden abseits der individuellen Situation von Volkspolizistinnen und -polizisten auch Planungsinstanzen in die Untersuchung einbezogen, darunter das Ministerium des Inneren oder die Innenministerkonferenzen. Ebenfalls von Interesse sind der Wandel und die Kontinuität von Leitbildern und Konzepten, etwa Sicherheit, Ordnung und Freiheit.

Die im Zuge der Verwaltungshilfe geschlossenen Länderpartnerschaften und die Koexistenz zweier Polizeiapparate in den deutschen Staaten bis 1990 machen den Einbezug der westdeutschen Perspektive lohnend, schließlich wurden auch die Angehörigen der westdeutschen Polizeibehörden mit einer unbekannten Situation konfrontiert, die ihrerseits neue Chancen eröffnete. Insofern soll das Promotionsprojekt nicht nur einen Beitrag leisten zu einer Polizeigeschichte als Sozialgeschichte, in deren Rahmen die Polizei in ihrer Rolle als Scharnier zwischen Staat und Gesellschaft betrachtet wird, sondern auch zu einer deutsch-deutschen Verflechtungsgeschichte.


[i] Haselow, Reinhard, Der Wandel der Volkspolizei zu einer rechtsstaatlich-demokratischen Polizei, Lübeck 2000 (= Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e.V. 3).

Curriculum Vitae Lebenslauf

  • seit 11/2019: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-Graduiertenkolleg „Vorsorge, Voraussicht, Vorhersage. Kontingenzbewältigung durch Zukunftshandeln“, Betreuerinnen: Prof. Ute Schneider / Prof. Reinhild Kreis
  • bis 09/2019: Studium der Fächer Geschichte, Deutsch und Bildungswissenschaft, RWTH Aachen University, Abschluss: M.Ed.

Tätigkeiten und Praktika

  • 10/2017 bis 09/2019: Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Mittlere Geschichte, RWTH Aachen University (u.a. Mitarbeit am Projekt „Regesta Pontificium Romanorum Online“, Betreuung von Tutorien)
  • 08/2016 bis 09/2019: Projektleiter im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), RWTH Aachen University (Ausstellungsprojekt: „Studierende der TH Aachen im Nationalsozialismus (1933-1945)“; Folgeprojekt: „100 Jahre AStA“)
  • bis 10/2019: diverse Praktika, etwa im Fachbereich Presse und Marketing der Stadt Aachen, im Stadtarchiv Aachen sowie an weiterführenden und berufsbildenden Schulen

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • Vorstandsmitglied des Historischen Doktorand*innenkolloquiums Ruhr (seit April 2021)
  • Alumnus der Studienstiftung des Deutschen Volkes
  • Springorum-Denkmünze (2020)
  • HistoriAquis-Preis für ausgezeichnete Abschlussarbeiten der Geschichtswissenschaft 2016/2017 (Titel der Arbeit: „Die Pest in Köln. Kollektive, obrigkeitliche und religiöse Reaktionen auf die Pest am Beispiel ausgewählter Epidemien des 14. und 16. Jahrhunderts“)

Aufsätze und Mitherausgeberschaften

  • Heit, Alexander, Von der Kokontingenzbewältigung zur Kotransformation? Die Gewerkschaft der Polizei und Gewerkschaft der Volkspolizei im Einigungsprozess, in: Jahrbuch Deutsche Einheit 2022, hg. von Marcus Böick, Constantin Goschler und Ralph Jessen, Berlin: Links 2022, S. 167-181.
  • Heit, Alexander, Die RWTH im Nationalsozialismus. Studieren unterm Hakenkreuz, in: Lernen. Forschen. Machen. 150 Jahre RWTH Aachen. Begleitband zur Ausstellung im Centre Charlemagne, 30.10.2021–13.02.2022, hg. von Ulrich Rüdiger, S. 26-31.
  • Heit, Alexander, „Es ware seir ellendich in disser zit, ein frunt scheuwet den andern“. Kollektive und obrigkeitliche Reaktionen auf die Pest im Köln des 14. und 16. Jahrhunderts, in: Geschichte in Köln 67 (2020), S. 59-83.
  • Groß, Dominik/Schmidt, Mathias/Heit, Alexander, Helmut Kunz und die Ermordung der Goebbels-Kinder, in: Zahnärztliche Mitteilungen 110.8 (2020), S. 72-74.
  • Heit, Alexander/Myrcik, Amanda, Die Studierenden der TH Aachen im Nationalsozialismus (1933-1945), in: ZAGV 121/122 (2019/2020), S. 249-272.
  • Heit, Alexander/Westemeier, Jens/Groß, Dominik/Schmidt, Mathias, 'It's all over now.' The dentist Helmut Kunz and the killing of Reich Propaganda Minister Joseph Goebbels' children at the end of the Third Reich, in: British Dental Journal 227 (2019), S. 997-1000.
  • AStA der RWTH Aachen (Hrsg.), Erinnerungskultur. Zwischen Hörsaal und Hakenkreuz. Ausstellungsheft, bearb. von Helena Krogmann, Amanda Myrcik und Alexander Heit, Aachen 2018.

Tagungsberichte und Rezensionen

  • Forum: Historikertag 2021: Zeitgeschichte, in: H-Soz-Kult, hier abrufbar.
  • Tagungsbericht: „Active Promotion of the European Ideal“? – Europabezüge in deutsch-britischen Städtepartnerschaften, 10.-11.02.2022, Essen, in: H-Soz-Kult, hier abrufbar.
  • Sektionsbericht: „My Home is Your Castle? Umkämpftes Eigentum vom Dritten Reich bis heute“, 53. Historikertag, 05.-08.10.2021, München, in: H-Soz-Kult, hier abrufbar.
  • Rezension: D. Niemetz, Staatsmacht am Ende. Der Militär- und Sicherheitsapparat der DDR in Krise und Umbruch 1985 bis 1990, Berlin 2020, in: H-Soz-Kult, hier abrufbar.
  • Rezension: F. Kuschel, Sicherheit als Versprechen. Verkehrsregulierung und Unfallprävention in der DDR, Göttingen 2020, in: H-Soz-Kult, hier abrufbar.

Blog (Auswahl)

  • „man soll sich hütten vor […] aller gemainsam der lewt“ – Gedanken zu Pest und ‚Social Distancing‘ während der Corona-Krise. Beitrag vom 31.03.2020, hier abrufbar.

Vorträge (Auswahl)

  • Zukunft? Mit Sicherheit! – Volkspolizisten, Polizeigewerkschaften und die Ungewissheit des Kommenden 1989/90 (15.12.2022, Doktorand*innenkolloquium des ZZF Potsdam)
  • Volkspolizisten ohne Zukunft? Zur kurzen Geschichte der Gewerkschaft der Volkspolizei (01.12.2022, Forschungskolloquium zur Neueren und Neuesten Geschichte, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
  • Gewerkschaft wird gemacht – geht es voran? Praxeologische Perspektiven auf die Gewerkschaft der Volkspolizei 1989/90 (19.-21.09.2022, Abschlusskolloquium des GRK 1919/III, KWI Essen).
  • Von der Ko-Kontingenzbewältigung zur Ko-Transformation? Die Gewerkschaft der Volkspolizei (GdVP) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) im Einigungsprozess (29./30.10.2021, Ko-Transformationen nach 1990, KWI Essen). – Tagungsbericht.
  • „Es geht um uns, um unsere ureigensten Interessen“. Die Gewerkschaft der Volkspolizei als Bewältigungsagentur für Kontingenz 1989-1990 (09.-11.09.2021, 30. Kolloquium zur Polizeigeschichte, Marburg). ­– Publikation in Vorbereitung. Tagungsbericht.
  • Ordnungshüter in Aufruhr. Kontingenzbewältigung durch Angehörige der Deutschen Volkspolizei nach 1989/90 (01.06.2021, Kolloquium der Neueren/Neuesten Geschichte, Universität zu Köln).
  • Berater, Kollegen, Instrukteure. Verwaltungshelferinnen und Verwaltungshelfer der Polizei NRW und der Aufbau der Polizei Brandenburg ab 1990 (09.04.2021, Kolloquium des Historischen Doktorand*innenkollegs Ruhr).
  • Kontingenzbewältigung von DVP-Angehörigen nach 1989/90 und ihre Integration in die Polizeien der Bundesrepublik (25.01.2021, Kolloquium der Neueren/Neuesten Geschichte und Wirtschaftsgeschichte, Universität Duisburg-Essen).
  • Kontingenzbewältigung von Polizeiangehörigen in der ausgehenden DDR – das Beispiel Gewerkschaftsarbeit (07.09.2020, Lehrstuhlkolloquium, Historisches Kolleg München).
  • 1989. Die Grenze fällt – und dann? Zeitzeugengespräch mit anschließender Diskussion (16.01.2020, ESG Duisburg-Essen).

Betreuende Forscher

1. Betreuerin: Prof. Dr. Ute Schneider

2. Betreuerin: Prof. Dr. Reinhild Kreis

Zeitzeugen gesucht

Im Rahmen des Projekts werden Interviews mit west- und ostdeutschen Polizeiangehörigen durchgeführt, die zwischen 1985 und 1995 Polizeidienst in der DDR bzw. den Neuen Bundesländern verrichtet haben. Bei Interesse melden Sie sich gerne unter der oben angegebenen E-Mail-Adresse.