Marie-Christin Schönstädt

Projektskizze Wissenschaft im Umbruch. Die Rolle des Wissenschaftsrates bei der Wiedervereinigung

Das zeit- und wissenschaftsgeschichtliche Promotionsvorhaben fragt nach der Rolle des Wissenschaftsrates im Zuge der Wiedervereinigung als es zu einem strukturellen Umbau der ostdeutschen Wissenschaftslandschaft kam. Der Umbau umfasste im Wesentlichen die Übertragung des westdeutschen Wissenschaftssystems auf das Gebiet der ehemaligen DDR sowie einen Institutionentransfer von West nach Ost. Ausgehend von der Vorstellung, Wissenschaft habe in der DDR nur in den Akademie-Instituten stattgefunden, sollten Forschung und Wissenschaft zurück an die Universitäten finden, so wie es auch in der Bundesrepublik war. Mit der Umstrukturierung ging auch eine inhaltliche Neuausrichtung einher, die vor allem die politisierten Fächer der Geistes-, Sozial-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften betraf. Mit einem stärkeren Fokus auf der westdeutschen Seite soll die Dissertation eine Verflechtungsgeschichte werden, die aufzeigt, wie sich die Wissenschaft der Bundesrepublik durch die Wiedervereinigung veränderte und, dass es sich dabei um einen doppelten Transformationsprozess handelte.

Im Kontext der Fragestellungen des Graduiertenkollegs ist von Interesse, wie die Steuerungsfunktion des Wissenschaftsrates in der kontingenten Zeit 1989/90 funktionierte, welche Maßnahmen ergriffen wurden, um Kontingenz zu reduzieren und welche Zukunftsperspektiven auch für eine Erneuerung des westdeutschen Wissenschaftssystems vorstellbar waren. Mit der Implementierung des Wettbewerbs auf dem Gebiet der Wissenschaft wurde zudem systematisch Kontingenz in das System eingespeist. Eine erste These ist, dass die Wiedervereinigung von einigen Akteuren des Wissenschaftsrates als Möglichkeit gesehen wurde, um neoliberale Prinzipien verstärkt in Universität und Wissenschaft zu bringen.

Curriculum Vitae Lebenslauf

6/2020 erfolgreiche Disputation

seit 1. Oktober 2019 absolviert Frau Schönstädt ein wissenschaftliches Bibliotheksreferendariat am Bibliotheks- und Informationssystem der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg

11/2016 bis 09/2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Graduiertenkolleg 1919: "Vorsorge, Voraussicht, Vorhersage. Kontingenzbewältigung durch Zukunftshandeln" an der Universität Duisburg-Essen, betreut durch Prof. Dr. Ute Schneider und Prof. Dr. Markus Bernhardt

8/9/2016 Praktikum im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadtverwaltung Dorsten

7/2016 Master of Education mit der Abschlussarbeit: Wende, Umbruch, Transformation? Die Jahre 1989/90 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

2016 Erasmus-Aufenthalt an der Universität Wien zum Anfertigen der Abschlussarbeit

2015 Praxissemester an der Gesamtschule Schermbeck begleitet durch das Zentrum für schulpraktische Lehrerbildung in Kleve (sowie im Rahmen der Lehramtsausbildung diverse weitere Schulpraktika)

2014 – 2016 Masterstudium für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen in Geschichte und Sozialwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen

2014 Bachelor of Arts mit der Abschlussarbeit: Das Ende der Bismarckzeit 1890 – Die zeitgenössische Auseinandersetzung mit Bismarcks Entlassung in englischen und deutschen Karikaturen

2011 – 2014 Bachelorstudium in den Fächern Geschichte, Sozialwissenschaften und Bildungswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen

Studentische/Wissenschaftliche Hilfstätigkeiten

  • 2015 – 2016 Studentische Hilfskraft am Historischen Institut der Universität Duisburg-Essen im Bereich Neuere und Neueste Geschichte bei Frau PD Dr. Kerstin Brückweh
  • 2015 Studentische Aushilfe im Historischen Archiv Krupp der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
  • 2013 – 2014 Studentische Hilfskraft am Historischen Institut der Universität Duisburg-Essen im Bereich Didaktik der Geschichte bei Prof. Dr. Markus Bernhardt

Veröffentlichungen

Vorträge

  • Zwischen BRD und DDR. Ost- und westdeutsche Wissenschaftskooperationen am Ende der 1980er Jahre (Driburger Kreis, 20.-22.09.2017, Münster)
  • Die Praktik der Evaluation -  ein "bewährtes Verfahren" in der deutschen Wissenschaftspolitik (Kolloquium für Neuere und Neueste Geschichte/Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 13.11.2017, Universität Duisburg-Essen)
  • Ein "bewährtes Verfahren" in einer einmaligen Situation. Die Evaluation der ehemaligen Akademie-Institute der DDR durch den Wissenschaftsrat (Historisches Doktorandenkolleg Ruhr, 26.01.2018, Ruhr-Universität Bochum)
  • "... etwas Einmaliges in der Wissenschaftsgeschichte." - Die Evaluationspraxis des Wissenschaftsrates an den Akademie-Instituten der ehemaligen DDR (Kolloquium des Historischen Instituts der Universität zu Köln, 07.05.2018)

Glückwünsche zur erfolgreichen Disputation

Frau Marie-Christin Schönstädt hat am 15. Juni 2020 ihre Arbeit erfolgreich verteidigt, wozu ihr alle Mitglieder des Graduiertenkollegs 1919 herzlich gratulieren.

Betreuende Forscher

Seit 1. Oktober 2019 absolviert Frau Schönstädt ein wissenschaftliches Bibliotheksreferendariat am Bibliotheks- und Informationssystem der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg